Stadttouren im alten Cabrio, Quartier mit Familienanschluss, private Restaurants - immer mehr Kubaner verdienen gut an den Touristen. Kuba flirtet mit dem Kapitalismus und ist als Reiseziel beliebt wie lange nicht mehr. Das hat auch Schattenseiten.
Nicht wenige fürchten, dass ihre Insel zum Vorhof Amerikas werden könnte, wenn sich der Kapitalismus breitmacht - wie vor der Revolution.
Amerika, das klingt für die meisten Kubaner nach einem Versprechen auf ein besseres Leben. Gleichzeitig wollen sie aber ihre Identität wahren.
Doch der Kapitalismus verlockt: Havanna ist längst nicht mehr im Verfall begriffen. Straßenzüge werden aufgebrochen, es wird renoviert.
Manche kritisieren: "Der Tourismus bringt Wohlstand, jedoch nur wenigen". Etwa 500 000 Kubaner arbeiten mittlerweile auf eigene Rechnung.
Das ist bei etwas mehr als elf Millionen Einwohnern ein deutlicher Schritt: Es dürstet die Kubaner nach einem besseren Leben.
"Socialismo o muerte", die Parole der Revolution von 1959, war gestern. Jetzt ist eine neue Zeit. Ein bisschen Amerika wollen sie - nur nicht zu viel.