Kuriose Safety-Videos im Flugzeug:Mit Sicherheit cool

Lesezeit: 5 min

Sicherheitshinweise im Flugzeug sind zum Einschlafen langweilig? Diese nicht. Allerdings muss man sich bei manchen fremdschämen.

Von Katja Schnitzler

"Wir wünschen allen Passagieren, die zugehört haben, einen guten Flug - und den anderen viel Glück", beendete einmal eine Flugbegleiterin ihre Sicherheitsvorführung ( diese und weitere lustige Borddurchsagen finden Sie hier).

Doch meist mühen sich Flugbegleiter vor dem unaufmerksamsten Publikum der Welt ab. Einige Fluggesellschaften haben erkannt, dass sie sich für ihre Sicherheitsvideos etwas mehr einfallen lassen müssen als ein heruntergeleiertes "... und die Ihnen nächstgelegenen Notausgänge finden Sie ...". Und dass Safety-Videos sogar gute Werbung sein können.

Auf den folgenden Seiten präsentieren wir einige der lustigsten Sicherheitsvideos, in denen Sie nicht nur lernen, endlich den Gurt richtig zu schließen.

Das Virgin-America-Safety-Dance-Musical

"Nur für den unwahrscheinlichen Fall einer Notsituation ..." Allein dieser Satz kann bei einer normalen Sicherheitsvorführung Flugangst auslösen. Aber von einem tanzenden Steward gesungen?

Eine Crew rappt, schmettert und säuselt in einem leeren Flugzeughangar die Sicherheitstipps für ebenfalls tanzbereite Passagiere (darunter eine notorisch simsende Nonne - ein beliebtes Motiv in lustigen Bordvideos). Im Safety-Musical sieht das Anlegen und Aufblasen der "Schwimmweste unter Ihrem Sitz" mal nicht unfreiwillig komisch aus.

Zum Gesang kommt noch eine Prise (Selbst-)Ironie: "Sie gehören zu den 0,001 Prozent, die noch niemals einen Sicherheitsgurt in der Hand hatten? Tatsächlich? Na gut, also..."

Wer hinsieht: Passagiere, die noch auf der Suche nach dem passenden Ohrwurm für den Langstreckenflug sind.

Wer wegschaut: Vielflieger, die das Video schon dreimal gesehen haben.

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Air New Zealand hat das Prinzip "Mit Sicherheit für Aufsehen sorgen" mehr als gut verstanden. Und drehte nun mit nationalen Sportgrößen: Mitgliedern der "All Blacks", der neuseeländischen Rugby-Mannschaft. Die ist sonst dafür bekannt, ihre Gegner mit dem Maori-Tanz Haka zu imponieren: Sie schüchtert mit gebleckten Zähnen, herausgestreckten Zungen und aufgerissenen Augen ein. Weil die Passagiere an Bord aber nicht verschreckt, sondern informiert werden sollen, war für das Safety-Video ein anderer Stil gefragt: dem der "Men in Black".

Den Hit zum Kinoerfolg rappte Will Smith - bei Air New Zealand darf Spieler Israel Dagg ran und im Rhythmus der Beats das Rauchen verbieten. Damit es nicht zu rau klingt, singt der australische Sänger Stan Walker an seiner Seite. Und der außerirdische Mops aus dem Kinofilm, wobei die knurrige Töle nicht wirklich zum Wohlklang beiträgt.

Wer hinsieht: Fans von Männern in Schwarz.

Wer wegschaut: Opern-Liebhaber.

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Der Klassiker unter den verschrobenen Instruktions-Videos von Air New Zealand: das Fit-to-Fly Aerobic-Video mit dem US-Komiker Richard "No sweat!" Simmons ("Bekommen Sie die Figur, die Sie verdienen!").

Wer nicht schmerzenden Auges den Blick abwendet, ist froh, die Neonfarben der 1980er-Jahre weit, weit hinter sich gelassen zu haben. Doch wer weghören will, kann Simmons' Stimme nicht entgehen: Die Sicherheitsweste aufblasen, "when you STEP, STEP, STEP outside!" Und dann? "You blow and blow, YEAH, you're pumping it up!" So also sieht Höhenrausch aus.

Ob einige Passagiere während des Videos verzweifelt zum nächsten Ausgang stürmten, ist nicht bekannt. Hauptsache, sie haben den Slogan nicht falsch verstanden: "Now you're ... FIT TO FLY!"

Wer hinsieht: Menschen, die sich über Anregungen für ihre Thrombose-Gymnastik freuen.

Wer wegschaut: Passagiere, die zum Fremdschämen neigen.

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Überhaupt sticht die neuseeländische Airline mit ihren Sicherheitsvideos aus dem Einerlei der seriösen Durchsagen heraus. Man gibt sich gerne abgehoben, wie im Herr der Ringe-Video: Darin ist Filmregisseur Peter Jackson nicht der einzige mit fragwürdiger Frisur, aber einer der wenigen ohne Perücke.

Zum Start des neuen Hobbit-Films wurde natürlich ein neues Mittelerde-Video (dieses Mal allein zu Werbe- und nicht zu Sicherheitszwecken) gedreht. Diese Vermarktungschance lassen sich weder Land noch Leute noch Airline entgehen.

Wer hinsieht: Träumer über den Wolken, die auf das passende Bordfilm-Angebot hoffen (für Fans: hier der Trailer des neuen Hobbit-Films)

Wer wegschaut: Passagiere, die nicht verstehen, wie man diese Tolkien-Saga auf sechs (sechs!) Kinofilme ausdehnen konnte.

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Aber sogar bei Air New Zealand geht auch bodenständiger, um nicht zu sagen naturverbundener mit einem Survival-Video. Der Hauptdarsteller: Überlebensspezialist Edward Michael alias "Bear" Grylls, bekannt durch TV-Formate wie "Man vs. Wild", "Worst-Case Scenario" oder "Get Out Alive".

Die Mission: Zeigen, wie man einen Passagierflug übersteht. Ort des Geschehens: kein Flugzeug, hey, es ist Bear Grylls! Die Szenen spielen weder an Bord noch am Flughafen, sondern im neuseeländischen Wald, auf Bergen und an Bächen. Ja, auch dort können Sauerstoffmasken vom Himmel fallen.

Besonders apart beim Waldlauf ist der Fisch im Rucksack. Und das leckere Glühwürmchen.

Wer hinsieht: wahre Abenteurer und diejenigen, die es einmal werden wollen.

Wer wegschaut: Urlauber, die auch auf Reisen Wert auf Sauberkeit legen und kulinarische Mindeststandards haben. Glühwürmchen fallen nicht darunter.

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Eine Schwäche der meisten Sicherheitsvideos ist die ungewohnte Geschwindigkeit, zu viele Filmschnitte sind offensichtlich verpönt: Es geht alles ganz, ganz langsam. Dann bekommen auch Teilzeit-Aufmerksame mit, wie sie die Sauerstoffmaske anlegen und dass sie bitte nicht in Panik geraten, wenn die Frischluft nicht sogleich strömt. So zieht sich die Erklärung auf vier lange Minuten - da sollte zumindest das visuelle Konzept aufgehen.

Bei diesem Sicherheitsvideo von Virgin America stimmen die Optik und der dezente Witz: Comicfiguren finden sich mehr oder weniger gut an Bord zurecht. Es treten unter anderem ein Fischkopf (wörtlich zu nehmen), ein Matador ohne Gurterfahrung, eine Nikotinsüchtige im Flugzeugklo und eine High-tech-Nonne auf.

Der Film wäre noch sehenswerter, wenn die Stimme des Sprechers nicht gar so beruhigend wäre. Manche würden sie einschläfernd nennen. Wir auch.

Wer hinsieht: Passagiere, die nicht die Hand mit sechs Fingern (im Video bei 3:16) verpassen wollen.

Wer wegschaut: Fluggäste, die prüfen, ob ihre Schwimmweste tatsächlich in Plastik eingeschweißt ist und diese vorsorglich auspacken.

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Kinder sind süß und immer ein Hingucker, hat man sich bei Thomson Airways gedacht und eine Kindercrew mit einem Durchschnittsalter von höchstens drei Jahren für das Sicherheitsvideo gecastet.

Besonders lieblich sind: diese Stimmchen! Das Lispeln (Thafety Card)! Die kleinen Uniformen!

Kaum auszuhalten sind: diese Stimmchen! Das Lispeln ("Enthure that your mobile ith turned off during the flight")! Die kleinen Uniformen!

Wer hinsieht: Leute, die immer noch Hello Kitty lieben oder in fremde Kinderwagen starren.

Wer wegschaut: Menschen, die auch den überall kursierenden Baby-Katzenvideos nichts abgewinnen können.

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Geschenke unter dem Sitz, Lichterketten auf der Lehne, ein Nussknacker, der sein Gepäck verstaut - in diesem Video von Delta Air Lines weihnachtet es sehr. Am schönsten ist der misanthropische Ebenezer Scrooge (offenbar noch vor seiner Bekehrung durch die Geister der Weihnacht), der nicht bereit ist, anderen Passagieren im Notfall nach draußen zu helfen - obwohl er am Notausgang sitzt.

"Wenn das ein Problem für Sie ist, finden wir gerne einen anderen Platz für Sie", erklärt der Flugbegleiter gelassen. Nur die Mitpassagiere sind fassungslos. Santa Claus hilft hingegen seinem lethargischen Wichtel gerne beim Anlegen der Sauerstoffmaske. Na gut, die zwei Schneemänner sind ein wenig albern. Und erst der Lebkuchenmann. Der Lampenschirm auf einem Frauenbein mit Netzstrümpfen taucht hingegen etwas überraschend auf.

Wer hinsieht: Leute, die sich im September über die Lebkuchen im Supermarkt freuen.

Wer wegschaut: Menschen, die adventliche Lichtspiele selbst nach dem ersten Dezember noch übertrieben finden.

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Diese Frisuren, sie wären in "Dallas" nicht aufgefallen. Dazu passt die kastenförmige Kleidung und die braun-beige Flugzeugverkleidung. Das Safety-Video war im Jahr 1988 auf der Höhe seiner Zeit - wenn man es heute sieht, ist es unfreiwillig komisch. Damals flog Pan Am (Pan American World Airways) noch und wies seine Passagiere höflich darauf hin, sogleich die Zigaretten auszudrücken, wenn Sauerstoffmasken herabfallen. Für alle Jüngeren: Die Aschenbecher waren in die Armlehnen integriert.

Früher durften die Stewardessen im Video noch etwas handfester auftreten: Der Schlag, mit dem die Flugbegleiterin das Gepäckfach schließt, ist unüberhörbar (3:09).

Wer hinsieht: Raucher, die um die gute alte Zeit trauern

Wer wegschaut: Nichtraucher, die froh sind, dass sie nicht mehr in den Sitzreihen vor dem Raucherbereich Platz nehmen müssen

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Auch bei Condor wäre man so gerne locker und witzig, ist es aber nicht. Die Idee, Doppelgänger in den Sitzreihen zu platzieren, ist ganz nett - mehr aber nicht. Vor allem weil sich diese klischeehaft brav an das Rollen-Vorbild halten: Paris Hilton, zu dumm zum Kleinhund-Verstauen! Die Queen, winkend! Charlie Chaplin, mit Spazierstock! Elvis, singend!

Wahrscheinlich haben die meisten Passagiere innerlich längst abgeschaltet, bevor die Schwimmwesten ins Spiel kommen.

"Ein kleiner Schritt für Sie, aber ein großer für Ihre Flugsicherheit." Das ist der Witz am Ende des Sicherheitsvideos, den wir hier schon mal verraten. Vielleicht halten Sie nicht bis zum Ende durch.

Wer hinsieht: Menschen, die sich fragen, wem dieser Passagier im Video ähnlich sieht. Den kennt man doch irgendwoher?

Wer wegschaut: alle anderen.

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