Skifahren am Lake Tahoe ist grenzwertig und das ist wörtlich zu verstehen. Denn ein Teil der rund 15 größeren und kleineren Skigebiete, die sich um den 500 Quadratkilometer großen See gruppieren, liegt im US-Bundesstaat Nevada, der andere in Kalifornien. Am bekanntesten ist wohl Squaw Valley, der Austragungsort der Olympischen Spiele 1960. Das größte und vielseitigste Pistenareal ist dagegen Heavenly südlich des Lake Tahoe.Mitten durch Heavenly Village verläuft die Grenze zwischen Kalifornien und Nevada. Die Trennung ist nicht zu übersehen: Auf der kalifornischen Seite findet man typische Flachbauten mit vielen Shops und netten Kneipen, gleich hinter der Staatsgrenze auf der Seite von Nevada stehen riesige Casinohotels, die an Las Vegas erinnern (im Bild). So weiß man immer genau, wo man gerade ist.Foto: Herbke
In den Casinos verführen hektisch blinkende Automaten, Slot Machines, Poker-, Blackjack- und Roulettetische zum Spielen - die amerikanische Variante des Après-Ski.Foto: Herbke
Doch wer von Europa nach Heavenly kommt, will nicht nur Spielen, sondern vor allem Skifahren. Vom Casino ist es nur ein Katzensprung zur Gondelbahn, die direkt vom Ort in das Skigebiet Heavenly Valley führt. Bei der Mittelstation sollte man kurz aussteigen, um von einem Aussichtspunkt den Blick über den riesigen Lake Tahoe zu genießen. Bis zu 500 Meter tief ist der auf knapp 1900 Metern Höhe gelegene See.Am nordöstlichen Seeufer nahe Incline Village findet man in einer nachgebauten Westernstadt übrigens die "Ponderosa-Ranch" aus der Fernsehserie Bonanza.Foto: Herbke
Heavenly ist ein außergewöhnliches Skigebiet mit für Europäer ganz ungewohnten Ausblicken. Auf der einen Seite genießt man die Sicht auf den tiefblauen Lake Tahoe, auf der anderen fasziniert der Blick in die karge Wüste Nevadas.Foto: Herbke
Auch wenn Heavenly bei weitem nicht an den Bekanntheitsgrad von Vail oder Aspen heranreicht, die Fakten klingen vielversprechend: Heavenly ist das größte Skigebiet Kaliforniens und - nach Vail in Colorado - das zweitgrößte der USA, der Höhenunterschied zwischen Tal- und Bergstation ist mit fast 1100 Metern ein Rekordwert für die Skigebiete an der Westküste, dazu fallen durchschnittlich mehr als neun Meter Schnee in einem Jahr.Foto: Herbke
Perfekt ist auch das Angebot des bis auf knapp 3100 Meter Höhe ansteigenden Skigebiets. Neben 94 überwiegend mittelschweren Abfahrten gibt es auch Bereiche, die ausschließlich Experten vorbehalten sind. Die Cliffs, Buckelpisten und Tiefschneehänge der Milky Way Bowl etwa sowie die Double black diamond-Runs von Mott Canyon und Killebrew Canyon sind nur etwas für absolute Könner, die auf der Suche nach einem Adrenalinkick sind.Foto: Herbke
Deutlich leichter sind die normalen Pisten, hier ist alles nach US-amerikanischer Art durchorganisiert und abgesichert.Warnhinweise sollte man unbedingt ernst nehmen. Wer etwa in einer sogenannten "Slow Ski Area" zu schnell fährt, dem kann der Skipass abgenommen werden - da verstehen die Amerikaner keinen Spaß.Foto: Herbke
Allen anderen gegenüber ist das Personal ausnehmend freundlich, jeder wünscht jederzeit ein freundliches "Have a nice day". An den Liften und in den Restaurants arbeiten viele Schüler und Studenten wie Carla aus Brasilien, die sich mit der Kartenkontrolle ein kleines Zubrot verdient.Foto: Herbke
Typisch amerikanisch ist die Gastronomie, nach der Devise "möglichst viel möglichst schnell" serviert man dicke Pizzastücke oder große Burger mit Pommes.Foto: Herbke
Seitdem 2002 die Firma Vail Resorts das Skigebiet Heavenly gekauft hat, wurde viel investiert. Auf den wichtigsten Abfahrten gibt es als Zubringer kuppelbare Sesselbahnen - 52.000 Skifahrer können pro Stunde von den insgesamt 30 Liften bergwärts befördert werden. Auch die Beschneiungsanlage wurde stark ausgebaut, 75 Prozent der Abfahrten können mittlerweile mit Kunstschnee überzogen werden.Foto: Herbke
Zum Après-Ski geht man in Heavenly ins Casino oder in die Bar. Da liegt das Fire and Ice gleich neben der Heavenly-Talstation sehr günstig. Mit dem Bier in der Hand sucht man sich einen Platz an einem der riesigen, offenen Feuertöpfe und kommt mit seinen Nachbarn schnell ins Gespräch.Foto: Herbke
Der Name sagt es schon, im Fire and Ice dreht sich alles ums Feuer. Gäste wählen alle Zutaten wie frisches Gemüse, Fleisch, Fisch und Soßen aus, die dann am offenen Grill von den jungen Köchen zubereitet werden - allein die Show ist einen Besuch wert.Foto: Herbke
Weitere Informationen unter skiheavenly.com, Veranstalter zum Beispiel faszinationski.de.Karte: sueddeutsche.de(sueddeutsche.de/Herbke/kaeb/dd)