EU-Beitritt von Kroatien:Das ändert sich für Urlauber

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Adria-Strand vor Dubrovnik. (Foto: AFP)

Am 1. Juli wird Kroatien Mitglied der Europäischen Union. Dürfen deutsche Touristen nun mit Euro bezahlen? Und haben sie bei Flügen mehr Rechte?

Von Janek Schmidt und Benjamin Weiß

Wenn Kroatien 28. Mitglied der EU wird, bringt das auch für Reisende Änderungen. Einiges bleibt aber auch beim Alten. Ein Überblick:

Braucht man eine zusätzlich Krankenversicherung fürs Ausland?

Nicht dringend. Als EU-Bürger hat man in allen anderen Mitgliedstaaten Anspruch auf eine kostenlose Grundversorgung. Besucher, die Sorge um die Qualität kroatischer Arztpraxen haben, können zusätzlichen Krankenschutz fürs Ausland kaufen. Damit bekommt man eine Behandlung als Privatpatient und bei Bedarf medizinischen Rücktransport nach Deutschland.

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Hat man bei Flügen mehr Rechte?

Ja. Künftig gilt die EU-Verordnung für Fluggastrechte in vollem Umfang. Demnach werden Reisende bei Überbuchung, Flugausfall oder großer Verspätung entschädigt. Diese Regel greift, wenn man aus einem Land in der EU startet oder die Fluglinie aus einem Mitgliedsstaat kommt. Flüge aus Kroatien fielen bislang nicht immer darunter. Nun gilt der Schutz für alle Flüge zwischen Deutschland und Kroatien.

Dürfen Reisende Hunde mitnehmen?

Klar. Beim Reisen mit Tieren ändert sich nichts. Aber die Besitzer brauchen weiterhin den EU-Heimtierausweis, den sie bei jedem Tierarzt bekommen. Das Tier muss gegen Tollwut geimpft und - falls es vor dem 1. Juli 2011 noch nicht gekennzeichnet war - durch einen implantierten Mikrochip identifizierbar sein.

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Gibt es weiterhin Grenzkontrollen?

Ja. Denn wie Rumänien, Bulgarien und Zypern sowie Großbritannien und Irland gehört Kroatien künftig zwar zur EU, nicht aber zum Schengen-Raum, in dem man frei reisen kann. Daher müssen Urlauber einen Personalausweis mitnehmen.

Kann man jetzt mit Euro bezahlen?

Meistens schon. Viele Herbergen, Kneipen und Geschäfte nehmen Euro-Scheine und Münzen an - meist sogar lieber als Kreditkarten. Aber die Währung Kroatiens bleibt die Kuna, bis sich das Land erfolgreich um die Aufnahme in den Euro-Klub bewirbt, was derzeit nicht ansteht.

Was ändert sich für Autofahrer?

Wenig. Zwar rät der ADAC, weiterhin die internationale grüne Versicherungskarte mitzunehmen, mit der man im Ausland Versicherungsschutz nachweisen und so Unfälle schneller abwickeln kann. Aber Pflicht ist die Karte weiterhin nicht. Doch Achtung: Künftig können in Kroatien verhängte Bußgelder und Strafzettel auch in Deutschland eingetrieben werden.

Können Reisende jetzt in Kroatien so viel einkaufen, wie sie wollen?

Fast. Da EU-Mitglieder auch zur europäischen Zollunion gehören, fallen viele Einschränkungen weg. So dürfen Reisende Lebensmittel für den Eigenbedarf über die Grenze nehmen, ohne Zoll zu zahlen. Dazu gehören 110 Liter Bier, zehn Liter Schnaps und 800 Zigaretten.

Weitere Einreisebestimmungen für Kroatien finden Sie hier.

© SZ vom 20.06.2013/Janek Schmidt - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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