Deutsche Bahn:Das bringen die neuen ICEs

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Ein Zug der neuen Baureihe ICE 4 steht rechts im Bild, während ein ICE-T links vorbeifährt. (Archivbild) (Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa)
  • Die Bahn stellt ihren neuen Hochgeschwindigkeitszug ICE 4 offiziell vor.
  • Neuerungen gibt es unter anderem bei den Sitzen, den Klimaanlagen und der Fahrradmitnahme.
  • Im Herbst startet der Probebetrieb, regelmäßig sollen die Züge aber erst ab Ende 2017 fahren.

Geschwindigkeitsrekorde bringt der ICE 4 nicht - er kommt höchstens auf 250 km/h. Dafür hält der Innenraum der neuen Züge einige Neuigkeiten für Fahrgäste bereit. Der Überblick:

Mehr Sitzplätze

Die Deutsche Bahn bezeichnet den ICE 4 als "Nutzflächen-Champion", weil er 830 Sitzplätze bietet. Ein Viertel davon befindet sich in der ersten Klasse. Die hohe Zahl an Sitzen ist unter anderem deshalb möglich, weil die Wagen länger sind. Um viele Sitzplätze und zugleich trotzdem Beinfreiheit zu ermöglichen, gleiten die Rückenlehnen beim Verstellen in die Sitzschale. Die neu entwickelten ergonomischen Sitze wurden laut Bahn bereits in der Bestandsflotte getestet.

Bessere Klimaanlagen

Die Klimaanlagen in ihren Zügen haben der Deutschen Bahn schon oft Probleme beschert. Das System im ICE 4 wurde technisch weiterentwickelt und besteht nun aus zwei Kältekreisläufen. Fällt einer aus, funktioniert die Anlage trotzdem weiter. Zudem ist sie nun für Umgebungstemperaturen von minus 25 bis plus 45 Grad Celsius ausgelegt - und damit deutlich leistungsfähiger als die bisherigen Anlagen.

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Zum ersten Mal: Fahrradstellplätze

Bisher können Passagiere kein Fahrrad im ICE mitnehmen - das wird nun möglich. Der ICE 4 verfügt in einem Endwagen über acht Stellplätze. Da das Angebot begrenzt ist, müssen sie reserviert werden. Wer sein Fahrrad mitnimmt, findet seinen Sitzplatz direkt im angrenzenden Abteil der zweiten Klasse.

Lichtfarbe je nach Tageszeit

Im gesamten Fahrgastraum wartet der ICE 4 mit einem neuen Lichtkonzept auf: Die Lichtfarbe und die Lichtintensität sollen sich der Tageszeit anpassen - von kühlem Blau bis zu warmem Rot.

Besondere Ausstattung für Rollstuhlfahrer

Der ICE verfügt über einen eingebauten Hublift, mit dem Rollstuhlfahrer in den Zug gelangen können. Er kann über einen Taster außen angefordert werden und führt in einen Großraumwagen mit breiterem Gang, in dem auch das Wenden eines Rollstuhls möglich sein soll. Der Stellplatz für Rollstuhlfahrer ist mit einem höhenverstellbaren Tisch ausgestattet. Dort sind sowohl eine Notruftaste als auch eine Servicetaste angebracht, über die das Bordpersonal gerufen werden kann. Auch das WC in dem Wagen ist für Rollstuhlfahrer ausgelegt.

Und wann geht es richtig los?

Noch in diesem Herbst sollen die ersten ICE 4 ihren 14 Monate währenden Probebetrieb aufnehmen, davon zwölf Monate mit Fahrgästen an Bord. Dabei will die Bahn die Zuverlässigkeit der Technik testen und helfen, "Kinderkrankheiten" noch rechtzeitig zu beheben. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 gehen die ersten ICE-4-Züge in den Regelbetrieb.

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