Automesse in München:Das bietet die IAA Mobility

Lesezeit: 1 min

Die IAA Mobility in München 2021 hatte auch wegen der Corona-Beschränkungen nur etwa 400 000 Besucher. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Eigentlich ist BYD ein Technologiekonzern, der Batterien herstellt. Doch inzwischen setzt die chinesische Firma auch auf den Bau von Autos. Eine Zeitenwende und was das auf der Automesse bedeutet.

Von Joachim Becker

Vom 5. bis 10. September soll die IAA Mobility in München neue Maßstäbe setzen. 700 000 Besucher werden erwartet - fast doppelt so viele wie bei der vorigen Automesse in München. Verdoppelt hat sich im Vergleich zu 2021 auch die Anzahl der Autohersteller aus China. Die Veranstalter des Branchentreffs (VDA, Verband der Deutschen Automobilindustrie) sprechen von der "weltweit führenden Plattform für Mobilität, Nachhaltigkeit und Technologie" und jubeln über "Anmeldungen neuer Firmen auf Höchststand". Andere Autoexperten erkennen ebenfalls eine Zeitenwende - aber sie sehen das durchaus kritisch.

Besonders viel Neues haben die meisten deutschen Hersteller auf der Automesse nicht zu bieten. Spektakulärer ist die Innovationskraft und Wachstumsdynamik im weltweit größten Markt für Elektrofahrzeuge: Nach Tesla drängen nun auch chinesische Hersteller mit ihren neuen Batteriefahrzeugen nach Europa. Experten schätzen, dass in der Volksrepublik schon heute rund 40 Millionen Elektroautos pro Jahr hergestellt werden können. Außerdem produziert China etwa 90 Prozent aller Batterien weltweit und ist der führende Lieferant für die deutschen Autohersteller.

Nach Europa kommen nicht nur relativ junge Start-ups wie Nio, die noch immer hohe Verluste schreiben. Neben Geely, dem Mutterkonzern von Premium-Marken wie Volvo, Polestar, Lotus und Zeekr legt auch die Marke MG in Deutschland zu, die zum chinesischen Staatskonzern SAIC gehört. Neu in Europa ist der Technologie-Konzern BYD, der in den Augen vieler chinesischer Konsumenten längst mit deutschen Anbietern wie VW oder BMW mithalten kann.

Das Unternehmen aus Shenzhen ist noch keine 20 Jahre im Autogeschäft tätig. Ursprünglich war die Firma ein Zellhersteller, der mit Akkus für Mobilgeräte groß geworden ist. Mittlerweile verkauft BYD seine fortschrittlichen Eisenphosphat-Zellen auch an Tesla, Great Wall Motor, Toyota sowie an Hyundai und Kia. Außerdem haben die Chinesen fünf Millionen eigene New Energy Vehicles (Plug-in-Hybride und vollelektrische Fahrzeuge) verkauft und VW von Platz eins der chinesischen Zulassungstabelle verdrängt. Mittelfristig will BYD in Europa unter die Top 5 der Gesamtzulassungen kommen. Fürwahr eine Zeitenwende.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: