Bergtour, leicht:Vorderes Sonnwendjoch

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Klein und überschaubar ist das Rofan. Die Berggruppe zwischen Achensee und dem Inntal bietet alles, was die Nordalpen auszeichnet, nur noch konzentrierter.

Stefan Herbke

Brennpunkt für Wanderer und Bergsteiger ist natürlich die Erfurter Hütte, die von Maurach mit der Rofanseilbahn bequem erreicht werden kann, einsamer ist der Ostrand mit dem landschaftlich einmaligen Zireiner See. Dort führt zwar von Kramsach eine alte Einersesselbahn auf das Sonnwendjoch, doch die war in den letzten Jahren selten in Betrieb.

Leichte Bergtour im Rofan
:Sonnwendjoch

Ab jetzt soll sie im Sommer wieder in Betrieb sein (falls nicht, dann gibt es einen Taxidienst zur Bayreuther Hütte), doch so richtig überlaufen wird es auch dann nicht sein.

Auf die Rofanspitze Von der Bergstation der Sesselbahn geht es kurz bergauf auf den Rosskogel (1940 m), der bereits einen guten Überblick über den nächsten Abschnitt vermittelt. Flach zieht der Weg hinüber zum steilen Ostabbruch des Rofan, passiert den idyllischen Zireiner See, und schwindelt sich durch Felsblöcke unter den Rofanturm.

Eine Lücke in der Felsmauer nützt der Steig geschickt aus und nach vielen Kehren dicht neben einer auffallend glatten, fotogen gebogenen Felsplatte steht man im Schafsteigsattel und lässt damit die steile Seite des Rofans hinter sich. Schöne Wiesen ziehen hinauf zur Rofanspitze, ebenso hinüber zum Sagzahn, der von hier noch etwas unnahbar wirkt.

Zum Vorderen Sonnwendjoch Die Rofanspitze wird natürlich mitgenommen, doch dann flaniert man regelrecht über einen aussichtsreichen Wiesenrücken, folgt dem Drahtseil durch einen kurzen Felsabbruch auf den Sagzahn (2228 m), und flaniert weiter. Immer oben auf dem Wiesenrücken, das Kreuz des Vorderen Sonnwendjochs (2224 m) im Blickfeld, dahinter die Dreitausender des Alpenhauptkamms fotogen aufgereiht. Gemütliche Brotzeitplätze gibt es hier viele, spätestens am Sonnwendjoch sollte man dann wirklich Pause machen, zu schön ist die Aussichtswarte hoch über dem Inntal.

Abstieg Geschickt führt der Steig durch die steile Südseite und folgt einem Rücken hinunter zur Bayreuther Hütte, die etwas versteckt unter dem Bergerkopf steht. Ab hier geht es wieder bergauf, zumindest wenn man zurück zur Sesselbahn möchte. Viele Höhenmeter sind es nicht, doch der Weg zieht sich. Gemächlich führt er durch Wald, Wiesen und Latschenfelder, bis er schließlich die Bergstation erreicht, ab hier geht es mit der Bahn gemütlich bergab.

Info Wissenswertes

Anfahrt: Mit dem Auto auf der Inntalautobahn bis Ausfahrt Kramsach, durch den Ort zur Talstation der Sonnwendjochbahn (www.bergbahnen-kramsach.at). Mit der Bahn zum Bahnhof Rattenberg, mit dem Bus nach Kramsach.

Zeit: 6.30 Std.

Schwierigkeit: Wunderbare Tour, die beim Anstieg zum Schafsteigsattel sowie beim kurzen Klettersteig auf den Sagzahn Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Der Klettersteig kann auch umgangen werden.

Einkehr: Bayreuther Hütte (1576 m, www.bayreuther-huette.de)

Karten: AV 6, Rofan (1:25.000), ÖK 119, Schwaz und ÖK 120, Wörgl (jeweils 1:50.000).

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