Weißrussland:Lukaschenko entlässt Außenminister nach Teddybären-Affäre

Nachdem schwedische Menschenrechtsaktivisten Hunderte Teddybären mit Protestsprüchen über Weißrussland abgeworfen hatten, hat nun Präsident Alexander Lukaschenko seinen Außenminister Sergej Martinow entlassen.

Nachdem schwedische Menschenrechtsaktivisten Hunderte Teddybären mit Protestsprüchen über Weißrussland abgeworfen hatten, hat nun Präsident Alexander Lukaschenko seinen Außenminister Sergej Martinow entlassen. Martinow sei auf "einen anderen Posten" versetzt worden, teilte das Präsidialamt in Minsk mit. Gründe wurden nicht angegeben. Nachfolger werde der bisherige Chef des Präsidentenbüros, Wladimir Makej. Möglicherweise steht die Personalie im Zusammenhang mit der sogenannten Teddybären-Affäre um eine Aktion schwedischer Menschenrechtsaktivisten.

Ein schwedisches Kleinflugzeug hatte im Juli von Litauen aus die Grenze zu Weißrussland überflogen und dort Hunderte Teddybären an kleinen Fallschirmen abgeworfen. Diese trugen Protestlosungen zur Lage der Menschenrechte in der ehemaligen Sowjetrepublik. Seitdem sind die Beziehungen zwischen Weißrussland und Schweden äußerst gespannt. Die weißrussische Regierung hatte Anfang August alle schwedischen Diplomaten ausgewiesen und die Schließung ihrer eigenen Botschaft in Stockholm angeordnet.

Die schwedische Regierung gehört zu den entschiedensten Kritikern Lukaschenkos, der Weißrussland seit 18 Jahren autoritär regiert. Wegen diverser Menschenrechtsverstöße sieht sich das Land mit diversen Sanktionen der Europäischen Union belegt.

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