Wahlen:Wahlkampf beendet: Merkel erwartet knappes Ergebnis

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Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt gemeinsam mit dem Spitzenkandidaten Lorenz Caffier Autogramme beim offiziellen Wahlkampfabschluss der CDU in Bad Doberan. (Foto: Bernd Wüstneck)

Bad Doberan (dpa) - Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern erwartet Bundeskanzlerin Angela Merkel an diesem Sonntag eine Zitterpartie. "Auch dieses Mal wird es wieder ein ganz knappes Rennen", sagte sie beim Wahlkampfabschluss ihres CDU-Heimatverbandes in Bad Doberan.

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Bad Doberan (dpa) - Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern erwartet Bundeskanzlerin Angela Merkel an diesem Sonntag eine Zitterpartie. „Auch dieses Mal wird es wieder ein ganz knappes Rennen“, sagte sie beim Wahlkampfabschluss ihres CDU-Heimatverbandes in Bad Doberan.

Die Umfragen sagen ihrer Partei ein erneutes Debakel an der Ostsee voraus, womöglich sogar ein Zurückfallen hinter die AfD auf Platz drei. Im schlimmsten Falle könnte Rot-Schwarz gar durch Rot-Rot-Grün abgelöst werden.

Bereits bei den Wahlen im März in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt hatte die Union - ebenso wie die SPD - teils herbe Verluste erlitten.

In den letzten Erhebungen für Mecklenburg-Vorpommern lag die SPD von Ministerpräsident Erwin Sellering bei 28 Prozent. Die seit zehn Jahren mitregierende CDU des Innenministers und Spitzenkandidaten Lorenz Caffier rangierte bei 20 bis 22 Prozent, die AfD bei 22 bis 23. Bereits vor fünf Jahren hatte Caffier mit 23 Prozent das bis dahin schlechteste Ergebnis im Land eingefahren. Die vom Flüchtlingszustrom profitierende AfD könnte der rechtsextremen NPD so viele Proteststimmen abnehmen, dass diese nach zehn Jahren aus dem Landtag fliegt. Auch die Linkspartei büßte in den Umfragen mit 13 bis 15 Prozent erheblich ein. Die Grünen lagen zuletzt bei 6 Prozent, die Freidemokraten deutlich unter der 5-Prozent-Hürde.

Merkel setzte zum Wahlkampfabschluss nochmal auf das Thema Innere Sicherheit und sprach sich vor Hunderten Zuhörern für mehr Polizisten und Personal in den Sicherheitsbehörden aus. „Aber die Polizisten brauchen auch die Möglichkeit und die gesetzliche Grundlage zu handeln“, sagte sie. „Wenn sie zum Schluss nichts tun dürfen, dann helfen auch viele Polizisten nichts, sondern dann sind die Polizisten nur deprimiert.“ Sie müssten die neueste Technik haben und damit umgehen können. „Sonst haben wir die Situation, dass Menschen Katz-und-Maus spielen, die den Staat austricksen wollen - das wollen wird nicht.“ 

Caffier hob die Leistungen der CDU in der rot-schwarzen Regierung der vergangenen fünf Jahre hervor. Mit der CDU seien Zehntausende neue Jobs geschaffen und Schulden abgebaut worden. Der Nordosten sei Deutschlands Tourismusland Nummer 1 geworden. Das Land habe eine außergewöhnlich positive Entwicklung erlebt. Auf die Verunsicherung vieler Menschen, die „mit der ein oder anderen Entwicklung“ nicht zufrieden sind, habe die CDU mit einer konsequenten Politik etwa bei den Themen Innere Sicherheit oder Zusammenhalt der Gesellschaft reagiert.

SPD, Linke, Grüne und AfD hatten ihren Wahlkampf offiziell bereits am Donnerstag und Freitag beendet.

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