Potsdam:Sozialwissenschaftlerin: Der Ost-West-Unterschied stärkt AfD

Potsdam (dpa/bb) - Die Unterschiede zwischen Ost und West auch dreißig Jahre nach der Wende sind nach Ansicht der Sozialwissenschaftlerin Frauke Hildebrandt ein Grund für das Erstarken der AfD in Ostdeutschland. Den Leuten gehe es zwar besser als vor der Wende, aber nicht so gut wie den Leuten im Westen, sagte Hildebrandt der Zeitung "Märkische Allgemeine" (Freitag). Nach der Wende hätten viele resigniert: "Sie denken, der Osten ist jetzt abgewickelt."

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Potsdam (dpa/bb) - Die Unterschiede zwischen Ost und West auch dreißig Jahre nach der Wende sind nach Ansicht der Sozialwissenschaftlerin Frauke Hildebrandt ein Grund für das Erstarken der AfD in Ostdeutschland. Den Leuten gehe es zwar besser als vor der Wende, aber nicht so gut wie den Leuten im Westen, sagte Hildebrandt der Zeitung „Märkische Allgemeine“ (Freitag). Nach der Wende hätten viele resigniert: „Sie denken, der Osten ist jetzt abgewickelt.“

Sie wohne in Brandenburg auf dem Land und erlebe, wie tief die Zeit nach der Wende in der mittleren und älteren Generation sitze. Das sei längst nicht vorbei und werde bis heute radikal unterschätzt. „Und machen wir uns nichts vor: Die Älteren prägen die Stimmung, die auf die Jüngeren abfärbt.“

Wie die Rechtspopulisten das Ost-Thema geschickt für sich zu nutzen wüssten, schmerze sie, sagte Hildebrandt. Noch mehr beschäftige sie, dass die falschen Leute ein Problem aufgegriffen hätten, das wirklich existiere.

Hildebrandt ist die Tochter der SPD-Politikerin Regine Hildebrandt (1941-2001).

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