Wahlen:Grüne und FDP treffen sich zu Parteitagen

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Die Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl von Bündnis 90/Die Grünen, Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir. (Foto: Rainer Jensen)

Berlin (dpa) - Eine Woche vor der Bundestagswahl kommen Grüne und FDP heute in Berlin zu Sonderparteitagen zusammen, um sich auf den Wahlkampf-Endspurt einzustimmen. Beide Parteien konkurrieren bei der Wahl am kommenden Sonntag miteinander um Platz drei hinter Union und SPD.

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Berlin (dpa) - Eine Woche vor der Bundestagswahl kommen Grüne und FDP heute in Berlin zu Sonderparteitagen zusammen, um sich auf den Wahlkampf-Endspurt einzustimmen. Beide Parteien konkurrieren bei der Wahl am kommenden Sonntag miteinander um Platz drei hinter Union und SPD.

Das Rennen um den dritten Platz im künftigen Bundestag entscheidet sich zumindest nach Ansicht des FDP-Vorsitzenden Christian Lindner zwischen seiner Partei und der AfD. Die Grünen und die Linke seien abgeschlagen, sagte Linder am Samstagabend in Berlin. Lindners Vize meinte, die FDP habe sogar die Chance, in einer Woche mit einem zweistelligen Ergebnis wieder in den Bundestag einzuziehen. Kubicki sagte der Deutschen Presse-Agentur, wenn nicht noch ein unvorhersehbares Ereignis komme, „dann haben wir eine Chance auf zehn Prozent plus“.

Die 2013 an der Fünf-Prozent-Hürde gescheiterte FDP hat am kommenden Wochenende große Chancen, wieder in den Bundestag einzuziehen. Sie liegt in Umfragen derzeit bei 9 bis 10 Prozent. Selbst eine Regierungsbeteiligung scheint nicht ausgeschlossen.

Lindner, der Architekt des FDP-Aufschwungs, mahnt derzeit die Basis, nicht zu euphorisch zu werden. Allerdings denkt er bereits über Koalitionsoptionen nach und nennt auch schon Bedingungen. Außer für ein Jamaika-Bündnis könnte es eventuell auch für eine schwarz-gelbe Koalition mit der Union reichen.

Das Grünen-Spitzenduo Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir will für eine „Richtungsentscheidung“ werben. Bisher stagniert die Öko-Partei in Umfragen bei etwa 8 Prozent der Stimmen. Das liegt noch unter der Wahlschlappe von 2013 (8,4 Prozent). Einzige reale Regierungsoption für die Grünen wäre aktuell eine „Jamaika“-Koalition gemeinsam mit FDP und Union.

Zuletzt verschärften die Grünen den Ton gegenüber der FDP. Özdemir grenzte sich nochmals klar von den Liberalen ab und betonte, er sehe wenig Gemeinsamkeiten beider Parteien für ein „Jamaika“-Bündnis mit Union und FDP.

In der „Bild“-Zeitung attackierte Özdemir die Sozial-, Klima- und Außenpolitik der Liberalen. „Eine FDP, die Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose und Leute mit wenig Geld alleine lassen will und vom Klimaschutz nichts wissen will, tut unserem Land nicht gut.“ Die Russlandpolitik Lindners würde Europa spalten und Deutschland schweren Schaden zufügen: „Wir brauchen keine Diktatoren-Versteher, sondern eine Außenpolitik, die auf unseren Werten aufbaut.“

Nach dem jüngsten ZDF-„Politbarometer“ lagen FDP und AfD mit jeweils 10 Prozent auf Platz 3 hinter Union und SPD. Die Union kam danach auf 36 Prozent, die SPD auf 23 Prozent, die Linke auf 9 und die Grünen auf 8 Prozent.

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