Dresden:Hightech-Branchenverband: Sachsen hat ein Imageproblem

Lesezeit: 2 min

Dresden (dpa/sn) - Sachsen hat nach Einschätzung des Hightech-Branchenverbandes Silicon Saxony ein Imageproblem. Dieser "Stempel" habe nicht nur Auswirkungen bei der Werbung von Fachkräften aus dem Ausland, sondern auch aus anderen Bundesländern, sagte Vorstand Heinz Martin Esser am Dienstag in Dresden. "Das macht Sachsen als Arbeitsplatzland sicher nicht besonders attraktiv". Angesichts der demografischen Entwicklung sei Sachsen aber auf Menschen aus anderen Regionen angewiesen. In den nächsten zehn Jahren fehlten dem Freistaat rund 300 000 Arbeitskräfte, hieß es.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Dresden (dpa/sn) - Sachsen hat nach Einschätzung des Hightech-Branchenverbandes Silicon Saxony ein Imageproblem. Dieser „Stempel“ habe nicht nur Auswirkungen bei der Werbung von Fachkräften aus dem Ausland, sondern auch aus anderen Bundesländern, sagte Vorstand Heinz Martin Esser am Dienstag in Dresden. „Das macht Sachsen als Arbeitsplatzland sicher nicht besonders attraktiv“. Angesichts der demografischen Entwicklung sei Sachsen aber auf Menschen aus anderen Regionen angewiesen. In den nächsten zehn Jahren fehlten dem Freistaat rund 300 000 Arbeitskräfte, hieß es.

Gemeinsam mit dem Verein „Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen“ hatte der Verband Silicon Saxony die sächsischen Spitzenkandidaten der Parteien unter dem Motto „Sachsen bleibt neugierig, mutig und offen“ in die Dresdner Dreikönigskirche geladen, um über Wirtschaftspolitik zu diskutieren. Unter anderem ging es in der ersten „Elefantenrunde“ wenige Wochen vor der Landtagswahl um die Themen Bürokratieabbau, Fachkräftemangel, Russland-Sanktionen, den Ausstieg aus der Braunkohle - und die Chancen für die Lausitz.

Mit dabei waren neben Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und seinem Vize Martin Dulig (SPD) auch Rico Gebhardt von den Linken, Katja Meier (Grüne), Jörg Urban von der AfD sowie Holger Zastrow (FDP).

Regierungschef Kretschmer betonte, dass Sachsen für Menschen aus dem Ausland attraktiv sei. „Wir haben es in der Hand, wir brauchen ein positives Klima und denjenigen, die die Stimmung vergiften, müssen wir entgegentreten.“ Andreas von Bismarck von „Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen“ hält die Willkommenskultur der Unternehmen für das „A und O“ einer starken Wirtschaft. Mit einer Exportquote von 34 Prozent sei der wirtschaftliche Erfolg in Sachsen direkt abhängig von einer gelebten Internationalisierung. In dem Verein mit rund 70 Mitgliedsunternehmen gebe es zahlreiche Beispiele, wo sich Bewerber gegen Sachsen entschieden hätten, weil sie fürchteten, sich nicht wohlzufühlen. Der Verein wendet sich gegen den Fremdenhass und seine Folgen für die Unternehmen.

„Dort, wo wir mit Rassismus ein Problem haben, muss man es benennen und beherzt angehen“, sagte Wirtschaftsminister Dulig. Nach Ansicht von Grünen-Politikerin Katja Meier braucht es in Sachsen eine weltoffene Regierung, die sozial und gerecht agiere. Sie sah bei der Frage nach möglichen Koalitionen nach der Wahl am 1. September die größten Schnittmengen mit SPD und Linken. Jörg Urban von der AfD räumte ein, dass es in der Koalitionsfrage bisher nur negative Antworten gebe. Er hofft auf ein Umdenken bei den Parteien. Ansonsten sei die AfD bereit, in den nächsten fünf Jahren als „starke Oppositionspartei“ aufzutreten, so Urban.

Rico Gebhardt von den Linken wünscht sich „mehr Leipzig in Sachsen“ - und eine stärkere Zivilgesellschaft. Holger Zastrow, der mit der FDP wieder in den Landtag einziehen will, bezeichnete das Thema Wirtschaft als „Herzensthema“ seiner Partei. Unter anderem forderte er mehr Freiräume für Unternehmer und weniger Bürokratie.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: