In der CDU hat eine Debatte darüber begonnen, ob Deutschland ein Einwanderungsgesetz braucht. Generalsekretär Peter Tauber sprach sich am Donnerstag für ein solches Gesetz aus und stellte sich damit gegen die Mehrheitsmeinung seiner Partei. Er sagte der Süddeutschen Zeitung: "Bisher regeln wir nur die Zuwanderung in den Arbeitsmarkt. Wer eine Stelle nachweist, hat eine Chance - andere nicht."
Deutschland sei deshalb "eigentlich noch kein Einwanderungsland". Er halte das nicht mehr für zeitgemäß. Vorbild seien Länder wie Kanada oder Australien. Diese Staaten würden sich fragen: "Wer ist ein Gewinn für unser Land?"
Er wolle "darüber reden, wie wir uns Deutschland vorstellen und wen wir uns deshalb in Deutschland wünschen", sagte der Generalsekretär. "Wir brauchen deshalb auch ein Einwanderungsgesetz." Dabei müsse sich Deutschland "auf einen Rahmen verständigen".
Dazu gehöre "eine Zahl, wie viele Zuwanderer wir aufnehmen wollen". Und dazu gehörten Kriterien, die Zuwanderer erfüllen müssen. Das könnten "Deutschkenntnisse sein oder eine spezielle Ausbildung". Das könne "ein Bekenntnis zu unseren Grundwerten sein, das kann auch weiterhin ein bereitstehender Arbeitsplatz sein".
Einwanderer leben 24 Stunden hier
Mit so einem Gesetz "binden wir die Zuwanderer auch an uns", sagte Tauber. "Die besonders Qualifizierten würden Deutschland bei einer Krise doch wieder verlassen." Er wolle deshalb, dass die Zuwanderer "Deutsche werden und auch bei uns bleiben, wenn es hier mal schlechter läuft".
Tauber sagte: "Wer zu uns kommt, tut das ja nicht nur, um acht Stunden täglich zu arbeiten." Er sei "auch noch 16 weitere Stunden bei uns". Zuwanderer seien "nicht nur Teil des Arbeitsmarktes, sondern unserer Gesellschaft". Am Ende sollte daher jeder Zuwanderer "ein überzeugter Deutscher mit allen Rechten und Pflichten sein".