Verteidigung:Von der Leyen verteidigt Vorgehen in Pfullendorf-Affäre

Verteidigungsministerin von der Leyen fordert für die Truppe eine deutlich bessere Ausstattung. Foto: Britta Pedersen (Foto: dpa)

Berlin (dpa) - Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat ihr Handeln in der Affäre um die Bundeswehrkaserne Pfullendorf und die Versetzung des Standortkommandeurs verteidigt.

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Berlin (dpa) - Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat ihr Handeln in der Affäre um die Bundeswehrkaserne Pfullendorf und die Versetzung des Standortkommandeurs verteidigt.

„Die Defizite in Teilen der Führung, Ausbildung, Erziehung und Dienstaufsicht in Pfullendorf waren nicht wegzureden“, sagte die Ministerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Um dem Standort einen Neuanfang zu ermöglichen, wurden personelle Konsequenzen gezogen.“

Der Kommandeur war versetzt worden, nachdem Berichte über entwürdigende Aufnahmerituale und sexuelle Nötigung in dem Standort in Baden-Württemberg publik geworden waren. Die Staatsanwaltschaft hatte Ermittlungen aufgenommen, sie zu einem Teil der Vorwürfe aber wieder eingestellt, weil diese sich als falsch herausstellt hatten.

Der Offizier hatte die Ministerin daraufhin attackiert und gesagt, er fühle sich als „Bauernopfer“. „Ich habe richtig gehandelt und wurde trotzdem zur Rechenschaft gezogen“, sagte er der „Bild“-Zeitung: „Ich hätte erwartet, dass mein oberster Dienstherr sich aus Fürsorgegründen vor mich stellt. Die Ministerin als oberste Verantwortliche hat mich nach meinem Gefühl hier im Stich gelassen.“

Auch die SPD hatte von der Leyens Umgang mit der Truppe scharf kritisiert. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann nannte sie in der „Bild“-Zeitung „die schlechteste Verteidigungsministerin seit der deutschen Einheit“.

Von der Leyen bekräftigte gegenüber den Funke-Zeitungen, sie wolle Verteidigungsministerin bleiben und den Modernisierungskurs bei der Bundeswehr fortsetzen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir miteinander auch durch diese schwierige Zeit durchkommen“, sagte sie.

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