US-Präsidentschaftswahl 2020:Neue Konkurrenz für Trump

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Er selbst habe dazu beigetragen, dass es Trump als Präsidenten überhaupt gebe, sagt Joe Walsh. (Foto: Carolyn Kaster/dpa)
  • Joe Walsh will für die Republikaner bei der US-Präsidentschaftswahl 2020 antreten.
  • Bei den Vorwahlen tritt er gegen den amtierenden Präsidenten Trump an. Dieser lüge, wenn er den Mund aufmache und sei "ein Kind", so Walsh.
  • Wegen früheren Äußerungen gegen Obama wurde Walsh Rassismus vorgeworfen.

Donald Trump hat im parteiinternen Rennen der Republikaner um die US-Präsidentschaftskandidatur einen weiteren Konkurrenten bekommen. Der konservative Radio-Moderator und frühere Kongressabgeordnete Joe Walsh kündigte am Sonntag an, er wolle Trump bei den parteiinternen Vorwahlen herausfordern. Walsh sagte dem US-Fernsehsender ABC mit Blick auf Trump: "Ich trete an, weil er der Sache nicht gewachsen ist. Jemand muss etwas tun. Und es muss eine Alternative geben." Walsh griff seinen Parteikollegen Trump scharf an. "Er lügt jedes Mal, wenn er den Mund aufmacht", sagte er. "Das Land hat genug von den Wutanfällen dieses Typen. Er ist ein Kind."

Trump will bei der Präsidentschaftswahl 2020 für eine zweite Amtszeit kandidieren. Bei den Republikanern gibt es bislang nur einen Gegenkandidaten: den früheren Gouverneur des US-Bundesstaates Massachusetts, Bill Weld. Ihm werden aber keine nennenswerten Chancen eingeräumt. Das gleiche dürfte für Walsh gelten.

Walsh rechnet mit Attacken von Trump

Walsh gehörte zu der populistischen Tea-Party-Bewegung und war 2011 für die Republikaner ins Repräsentantenhaus eingezogen. Er vertrat dort den US-Bundesstaat Illinois, verpasste bei der folgenden Wahl jedoch den Wiedereinzug in die Kammer. Walsh ist wegen früherer Äußerungen umstritten. Ihm wurde bei diversen politischen Attacken, etwa gegen den früheren US-Präsidenten Barack Obama, unter anderem Rassismus vorgeworfen.

Walsh sagte, er habe "hässliche Dinge" über Obama gesagt, die er heute bereue. Er selbst habe mit der Bewegung damals dazu beigetragen, dass es Trump als Präsidenten überhaupt gebe. "Und ich fühle mich dafür verantwortlich." Walsh sagte, jeder in der Republikanischen Partei sei der Meinung, dass Trump als Präsident ungeeignet sei. Sie hielten aber alle still, weil sie extreme Angst hätten. Auch für ihn sei die Verkündung der Präsidentschaftsbewerbung nicht leicht. Er rechne fest mit Attacken von Trump und dessen Umfeld, wolle sich dem aber stellen.

© SZ.de/dpa/AP/saul - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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