Ein ehemaliger Wahlkampfberater von US-Präsident Donald Trump hat zugegeben, das FBI über seine Kontakte nach Russland angelogen zu haben. Anscheinend hat er bereits Anfang Oktober gestanden und kooperiert seitdem mit Sonderermittler Mueller.
George Papadopoulos gab zu, versucht zu haben, Treffen zwischen Trump und Personen mit direktem Draht in den Kreml zu arrangieren. Es ging wohl unter anderem darum, belastendes Material über die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton zu bekommen. Dafür habe Papadopoulos sich auch mit Mitarbeitern des russischen Außenministeriums treffen wollen.
Papadopoulos war in Trumps Kampagne Mitglied des Teams für Außenpolitik. Bislang hatten Trump-Mitarbeiter stets gesagt, dieser habe in der Kampagne nur eine begrenzte Rolle gespielt und keinen Zugang zu Trump gehabt. Zumindest die Frage nach seiner Bedeutung könnte sich jetzt ändern: Papadopoulos ist die erste Person, der eine Straftat vorgeworfen wird, bei der es um Interaktionen zwischen Wahlkampfmitarbeitern Trumps und russischen Mittelspersonen während des Präsidentschaftswahlkampfs 2016 ging.
Für Trump wird Papadopoulos so zu einer schweren Belastung. Die Nachricht über dessen Geständnis fällt zusammen mit der Anklage gegen einen anderen ehemaligen Trump-Berater. Der ehemaliger Wahlkampfchef Paul Manafort musste sich am Nachmittag dem FBI stellen. Ihm werden Verschwörung gegen die USA, Falschaussagen sowie Geldwäsche vorgeworfen.
Doch die Anklage gegen Manafort bezieht sich auf Taten zwischen 2005 und 2016. Entsprechend konnte Trump die Vorwürfe gegen Manafort mit dem Argument relativieren, er habe sie Jahre vor der Zusammenarbeit begangen. Bislang hat Präsident Trump jegliche russische Einflussnahme mehrfach abgestritten und die Ermittlungen als "Hexenjagd" und "Verschwörung" bezeichnet.
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Keine 24 Stunden vor Manaforts Festnahme schrieb der US-Präsident auf Twitter, es sei kein Zufall, dass "all dieses 'Russland'-Gerede" den republikanischen "großen Vorstoß für historische Steuersenkungen" überdecke. Mit dem Geständnis von Papadopoulos dürfte es für den Präsidenten schwieriger werden, die Untersuchungen weiterhin als "Gerede" abzutun.