Ein weißer Mann mit Cowboyhut hat auf einer Kundgebung des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump einem Afroamerikaner seinen Ellbogen mit voller Wucht ins Gesicht gerammt. Der schwarze Protestierende, Rakeem Jones, wurde zu diesem Zeitpunkt aufgrund von Ruhestörung aus der Arena in Fayetteville in North Carolina geführt. Das Publikum buhte (auch zuvor) lautstark. Zu diesem Zeitpunkt holte der Mann, John McGraw, zum "sucker punch" aus (Schlag aus dem Hinterhalt).
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Nach Angaben der Washington Post wurde McGraw wegen Körperverletzung angezeigt. Jones sagte im Interview mit der Post, dass sein Besuch der Veranstaltung ein "soziales Experiment" gewesen sei. Er sei mit vier Freunden vor Ort gewesen, darunter eine weiße Frau, ein Muslim und ein schwuler Mann.
"Er könnte Teil einer Terrorgruppe sein"
John McGraw beantwortete nach seinem Angriff Nachfragen von Inside Edition, das zum TV-Sender CBS gehört, und rechtfertigte sich: "Er hat es verdient." Der 78-Jährige fügte anschließend hinzu: "Das nächste Mal, wenn wir ihn sehen, müssen wir ihn vielleicht umbringen. Wir wissen nicht, wer er ist. Er könnte Teil einer Terrorgruppe sein."
Eine Trump-Sprecherin sagte der New York Times, solche Vorfälle seien zwar unglücklich, man habe aber keine Kontrolle über das Verhalten der Unterstützer. "Wir raten von jeglichem Körperkontakt mit Protestierern ab." Bei solchen Veranstaltungen werde das Publikum zu Beginn daran erinnert, Störer weder anzufassen noch zu verletzen.
Clinton ist "aufrichtig verstört"
Trump selbst hatte nach Angaben der Zeitung auf derselben Veranstaltung gesagt, er würde die "guten, alten Zeiten" vermissen: Damals sei jemand, der sich aufgespielt habe, auf einer Trage rausgetragen worden. Ende Februar hatte Trump gesagt, dass er einen Protestierenden gerne "ins Gesicht" schlagen würde.
Erst Anfang des Monats wurde eine andere afroamerikanische protestierende Studentin in Louisville, Kentucky, aus dem Saal geschubst und dabei anscheinend sowohl rassistisch beleidigt als auch "linker Abschaum" genannt.
Auf das Video von North Carolina angesprochen sagte Hillary Clinton, im Herbst wohl die demokratische Bewerberin für das Präsidentenamt, dass sie "aufrichtig verstört" sei: "Man führt Amerika nicht zur alten Größe zurück (der Leitspruch von Trump; Anm. d. Red.), indem man all die Ideale über Bord wirft, für die Amerika steht. Zum Beispiel Meinungs- und Demonstrationsfreiheit."
Mit Material von dpa.