US-Präsident Barack Obama hat die Anhänger seiner Demokratischen Partei davor gewarnt, sich wegen Hillary Clintons Vorsprung in den Umfragen in allzu großer Sicherheit zu wiegen. "Wenn wir nicht bis zum Tag nach der Wahl Angst haben, begehen wir einen großen Fehler", sagte Obama am Montagabend (Ortszeit) bei einer Wahlkampfveranstaltung auf der Ferieninsel Martha's Vineyard in Massachusetts. Es sei noch immer möglich, dass die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin die Wahl verliere, wenn man sich nicht anstrenge.
Über Clintons Rivalen Donald Trump selbst äußerte sich Obama zurückhaltend. Er müsse keine Argumente gegen diesen vorbringen, weil Trump dies bei jedem Auftritt selbst tue. Der Kandidat der Republikaner hat im Vergleich zu Clinton in letzter Zeit in Umfragen an Zustimmung eingebüßt.
Trumps Attacken
Der New Yorker Milliardär hatte sich jüngst in die Bredouille gebracht, als er die muslimische Familie eines im Irak gefallenen US-Soldaten angriff. Das ging selbst vielen Republikanern zu weit. Auch mit der Wahrheit nimmt er es nicht immer so genau. So bezeichnete er Obama als Gründer der Extremistenmiliz Islamischer Staat.
Zuletzt führte Trump bei der Vorstellung seines Sicherheitsprogramms Deutschland als abschreckendes Beispiel für den Umgang mit Flüchtlingen an. "Hillary Clinton will die Angela Merkel Amerikas werden", sagte er am Montag. Die Masseneinwanderung sei für Deutschland eine Katastrophe. Die Kriminalität sei auf ein "Niveau gestiegen, von dem niemand gedacht hätte, dass er es jemals sehen würde", behauptete Trump forsch - und ohne hinreichenden Realitätsbezug - über die Lage in Deutschland.
