Viktor Orbán hatte sein Nein zu EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine zuletzt vor allem mit Korruption und Krieg im Nachbarland begründet. In Brüssel wird es als Ironie der Geschichte empfunden, dass der Regierungschef, dem wegen massiven Korruptionsvorwürfen Milliarden Euro Fördergelder vorenthalten werden, der Ukraine diesbezüglich Untätigkeit vorwirft. Just das Verhalten Ungarns sei ja einer der Gründe, stellte Věra Jourová, Vizepräsidentin der EU-Kommission, unlängst auf dem "15. Mediengipfel" im österreichischen Lech fest, warum die Staats- und Regierungschefs der EU einer Erweiterung so skeptisch gegenüberstünden.
Ungarn:Mit allen Mitteln gegen Kiew
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Viktor Orbán will den EU-Beitritt der Ukraine verhindern und beruft sich dabei auch auf die Interessen der ungarischen Minderheit dort. Die aber fühlt sich vereinnahmt - und fordert das Gegenteil.
Von Cathrin Kahlweit, Wien
Meinung Ungarn:Orbáns Spiel und Orbáns Ernst
Der Budapester Regierungschef stellt sich vor dem EU-Gipfel quer, was die Unterstützung der Ukraine betrifft. Er weiß bestimmt, wem er damit dient.
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