Krieg in der Ukraine:Schweiz möchte Friedensgipfel ausrichten

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Erstmals seit Kriegsbeginn hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij nun die Schweiz besucht, hier mit Bundespräsidentin Viola Amherd. (Foto: ALESSANDRO DELLA VALLE/AFP)

Für ihren Plan gibt es aber noch keinen Termin, teilen die Schweizer Präsidentin Amherd und der ukrainische Präsident Selenskij in Bern mit. Russlands Teilnahme ist offenbar nicht vorgesehen.

Die Schweiz und die Ukraine wollen einen Friedensgipfel auf höchster Ebene organisieren, bei dem die Schweiz Gastgeber sein möchte. Das kündigten der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij und die Schweizer Präsidentin Viola Amherd am Montag in Bern an. Beide Seiten wollten umgehend mit der Planung beginnen. Einen Termin für das Treffen gab es noch nicht.

Eine Einladung an Russland ist offenbar nicht geplant, wie Selenskij durchblicken ließ. Eingeladen würden alle Länder, die die territoriale Integrität der Ukraine unterstützen, sagte er. Die russische Regierung lehnte den Friedensgipfel ab. Dort könne nichts erreicht werden, weil Russland nicht an den Gesprächen beteiligt werden sollte.

Selenskij reist weiter zum Weltwirtschaftsforum nach Davos

Das Format eines solchen Gipfels würde den vier Friedensformel-Konferenzen folgen, die seit dem Frühjahr 2023 in Dänemark, Saudi-Arabien, Malta und am Sonntag in Davos stattgefunden haben. Daran waren in Davos 83 Länder und internationale Organisationen beteiligt, nicht aber China. In dem Plan geht es um die Grundvoraussetzungen für einen Frieden, die Kiew in einem Zehn-Punkte-Plan formuliert hat. Dazu gehören unter anderem der Abzug Russlands aus allen Landesteilen, Strafen für russische Kriegsverbrecher und Reparationen.

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An diesem Dienstag tritt Selenskij beim Weltwirtschaftsforum in Davos auf. Er soll dort auch bilateral Vertreter der EU, der Nato und von Großunternehmen treffen.

Kiew meldet Abschuss russischer Militärmaschinen

In der Nacht zum Montag hat die Ukraine nach eigenen Angaben zwei strategisch wichtige russische Militärflieger abgeschossen. Getroffen worden seien ein Frühwarnaufklärungsflugzeug vom Typ A-50 und eine fliegende Kommandozentrale Il-22M, schrieb der Vizechef des Ausschusses für nationale Sicherheit, Verteidigung und Aufklärung im ukrainischen Parlament, Jurij Mysjagin, am Montag auf seinem Telegram-Kanal. Zuvor hatten in der Nacht lokale Medien darüber berichtet. Aus Moskau gab es keine offizielle Bestätigung.

Den Medienberichten zufolge verschwand die A-50 nach dem Treffer über dem südostukrainischen Gebiet Saporischschja von den Radaren. Die Il-22M11 soll demnach über dem Asowschen Meer getroffen worden sein und eine Notlandung in der südrussischen Stadt Anapa vollzogen haben. Der Pilot habe Krankenwagen zur Landestelle angefordert, berichtete RBK-Ukrajina unter Berufung auf angeblich abgefangene Funksprüche. Für die russische Luftwaffe wäre dies ein herber Schlag, beide Flugzeuge sind mit teurer Spezialausrüstung ausgestattet, die Typen wurden nur in geringer Stückzahl von je etwa einem Dutzend produziert.

© SZ/Reuters/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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