Türkei:Es sieht düster aus für die Opposition

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Seine Chancen sind gesunken: Noch hält Kemal Kılıçdaroğlu ein Bündnis ideologisch völlig unterschiedlicher Parteien zusammen. (Foto: Bulent Kilic/AFP)

Herausforderer Kemal Kılıçdaroğlu geht angeschlagen in den zweiten Wahlgang. Selbst wenn ihm ein Sieg gegen Erdoğan doch noch gelingen sollte, sein Handlungsspielraum wäre begrenzt - und sein wichtigstes Wahlversprechen könnte er kaum erfüllen.

Von Tomas Avenarius, Berlin

Wie immer wies die Reaktion des Marktes, von Natur aus nüchtern, in die sich abzeichnende Richtung. Aus Furcht davor, dass Recep Tayyip Erdoğan die Türkei noch fünf weitere Jahre regieren könnte, brach die Istanbuler Börse am Morgen nach der Wahl ein, musste vorübergehend sogar schließen. Auch der Wechselkurs der ohnehin gebeutelten Türkischen Lira blieb am Montag im Keller. Die Botschaft des Marktes war eindeutig: Erdoğans unkonventionelle - manche sagen, unverantwortliche - Zins- und Währungspolitik bringt die Türkei wirtschaftlich an den Rand des Abgrunds. Aber genau diese Politik, so die Analysten und Finanzmakler, wird sich in den kommenden Jahren kaum grundlegend ändern.

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