Attacke auf das Kapitol:Trump-Unterstützer muss fünf Jahre ins Gefängnis

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In wenigen Wochen jährt sich der Sturm auf das US-Kapitol zum ersten Mal. (Foto: Roberto Schmidt/AFP)

Beim Sturm auf das Kapitol warf Robert P. unter anderem einen Feuerlöscher auf Polizisten. Im Prozess hat er sich vom ehemaligen Präsidenten abgewandt.

Knapp ein Jahr nach dem gewaltsamen Angriff auf das US-Kapitol hat ein Gericht die bislang härteste Strafe gegen einen Unterstützer des damaligen Präsidenten Donald Trump verhängt. Bundesrichterin Tanya Chutkan verurteilte den 54-jährigen Mann in Washington zu fünf Jahren und drei Monaten Gefängnis, wie US-Medien berichten. Das ist die längste Strafe, die bisher gegen einen der mehr als 700 Menschen verhängt wurde, die im Zusammenhang mit dem Sturm aufs Kapitol angeklagt waren. Robert P. hatte unter anderem einen Feuerlöscher auf Polizeibeamte geschleudert.

Bei dem Angriff auf den Sitz des US-Kongresses am 6. Januar 2021 kamen fünf Menschen ums Leben. Viele Abgeordnete und Senatoren fürchteten um ihr Leben. Trump hatte seine Anhänger zuvor in einer Rede angestachelt und die Wahl, bei der Joe Biden gewann, als gestohlen bezeichnet. Nach der Attacke auf das Kapitol musste er sich einem zweiten Amtsenthebungsverfahren stellen, wurde aber freigesprochen.

Der Täter gibt sich reumütig

Die Staatsanwaltschaft warf dem Angeklagten P. vor, ein Holzbrett auf die Polizisten geworfen zu haben, sie mit einem Feuerlöscher besprüht und dann den leeren Behälter auf sie geworfen zu haben. Robert P. sagte der Richterin, er schäme sich für sein Verhalten an diesem Tag.

Zuvor hatte er in einem Brief an die Richterin geschrieben, er habe erkannt, dass Trump und seine Verbündeten ihre Anhänger belogen hätten, indem sie "die falsche Geschichte über eine gestohlene Wahl verbreiteten" und gefordert hätten, "dass es unsere Pflicht sei, der Tyrannei die Stirn zu bieten".

Richterin Chutkan sagte bei der Urteilsverkündung CNN zufolge: "Jeden Tag hören wir Berichte über antidemokratische Gruppierungen und Menschen, die potenzielle Gewalt im Jahr 2024 planen." Es müsse klargestellt werden, dass der Versuch, einen friedlichen Machtwechsel zu verhindern, ein Angriff auf die Strafverfolgungsbehörden sei und mit einer bestimmten Strafe geahndet werde.

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