Gesundheitspolitik:Einigung beim Transparenzgesetz für Kliniken

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (links, SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP), unterhalten sich vor der Sitzung des Vermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat. (Foto: Jörg Carstensen/dpa)

Künftig sollen sich Patientinnen und Patienten online einen Überblick über Leistungen und Qualität von Krankenhäusern verschaffen können.

Im Streit um mehr Transparenz bei Klinik-Behandlungen ist eine Einigung gefunden worden. Im Vermittlungsausschuss kamen Vertreter von Bundestag und Bundesrat am Mittwochabend in Berlin bei einem dazu geplanten Gesetz überein. Nun stehe einer Beschlussfassung im Bundesrat nichts mehr im Wege, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).

Die Kliniken sollten zudem einen "Transformationsfonds" mit Blick auf eine geplante große Krankenhausreform bekommen, für den 50 Milliarden Euro von 2025 an für zehn Jahre geplant seien. Die Summe sollen sich Bund und Länder je zur Hälfte teilen.

Der Bundesrat hatte das vom Bundestag beschlossene Transparenzgesetz im November zunächst gestoppt. Es soll einen Online-Atlas möglich machen, der Patientinnen und Patienten Auskunft über bundesweit 1700 Klinikstandorte gibt. Zu erkennen sein soll in dem "Transparenzverzeichnis", welches Krankenhaus welche Leistungen anbietet. Abrufbar sein sollen auch Daten zur Behandlungserfahrung, zum Personalschlüssel bei Ärztinnen, Ärzten und Pflegekräften sowie zu Komplikationsraten ausgewählter Eingriffe. Der Start des Portals ist weiterhin für den 1. Mai geplant, wie Lauterbach sagte.

Im Gesetz vorgesehen sind auch Regelungen zu zusätzlicher Liquidität in Milliardenhöhe für die Klinken. Es soll eine große Reform mit Neuregelungen zur Vergütung der Krankenhäuser begleiten, über die Bund und Länder seit Monaten verhandeln. Beim vorläufigen Stopp des Gesetzes im Herbst hatten mehrere Länder kritisiert, dass es der geplanten großen Reform zuvorkommen würde. Sie monierten Eingriffe in ihre Hoheit für die Krankenhausplanungen.

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