Todesstrafe nach Mord an Atomforscher:Iran hängt angeblichen Attentäter

Immer wieder sind iranische Atomwissenschaftler Ziel von Anschlägen. Teheran vermutet Israel und die USA hinter den Attentaten, die damit das iranische Atomprogramm stören wollen. Nun hat Iran einen angeblicher Mossad-Agenten hingerichtet. Er soll einen Wissenschaftler ermordet haben.

In Iran ist am Dienstag nach offiziellen Angaben ein angeblicher Mörder und Agent des israelischen Geheimdienstes Mossad hingerichtet worden. Der 24-jährige Jamal Fasihi sei in Teheran gehängt worden, weil er im Jahr 2010 den Atomwissenschaftler Massud Ali-Mohammadi ermordet habe, teilte die Staatsanwaltschaft nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna mit.

Ein Gericht in Teheran hatte im vergangenen Monat die Todesstrafe verhängt. Fasihi wurde dabei auch vorgeworfen, für den Mossad gearbeitet zu haben. Das Urteil wurde den Angaben zufolge vollstreckt, nachdem der Oberste Gerichtshof es bestätigt hatte.

Mordopfer Ali-Mohammadi war Professor für Atomphysik an der Universität von Teheran. Er kam im Januar 2010 ums Leben, als vor seinem Haus ein an einem Motorrad befestigert Sprengsatz explodierte. Ali-Mohammadi soll auch an dem umstrittenen iranischen Atomprogramm beteiligt gewesen sein.

In den vergangenen zwei Jahren wurden vier iranische Atomwissenschaftler ermordet, zuletzt ein 32-jähriger Chemiker. Er war im Januar durch eine Autobombe ums Leben gekommen. Iran macht Israel und die USA für die Morde verantwortlich und wirft ihnen vor, mit den Attentaten das iranische Atomprogramm torpedieren zu wollen.

© Süddeutsche.de/dapd/dpa/jok - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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