Es ist ein prachtvoller Ort. Filigrane Blumen durchziehen den rot-bläulich ausgemalten Deckenfries. Steinerne Löwen heben die Tatzen, ihre goldenen Mähnen scheinen zu glühen. Als Ute Prechel 1994 das erste Mal hier im Kuppelsaal der Görlitzer Synagoge stand, war an vielen Stellen die goldene Verzierung abgeplatzt, an mehreren Stellen fehlte die Farbe. Prechel zeigt auf die Wandverkleidung aus mattgelbem Kalkstein. "Die war so grau wie die Säulen daneben." Restauratoren schliffen die Verkrustungen herunter, ersetzten fehlende Platten.
Görlitz:Ihr wollt hier beten?
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Bei all der Pracht kann man schnell vergessen, dass dieser Ort auch eine Geschichte erzählt. Und zwar die Geschichte über den Umgang einer ostdeutschen Stadt mit ihrem jüdischen Erbe.
(Foto: Pawel Sosnowski/Kulturforum Görlitzer Synagoge)Die Nazis haben die Görlitzer Synagoge geschändet, aber nicht zerstört. In der DDR hat man sie verfallen lassen, später um sie gestritten, dann wurde sie renoviert. Jetzt steht sie da im alten Glanz - aber letztlich entkernt.
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