Sudan-Konflikt:Einigung im Erdöl-Streit

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Ein Ultimatum der UN ist verstrichen, US-Außenministerin Clinton hat einen Friedensvertrag gefordert. Jetzt haben sich Sudan und Südsudan im Streit um die Erdölvorkommen des Landes geeinigt. Doch es bleiben noch weitere offene Fragen.

Der Sudan und der Südsudan haben eine Einigung im Streit um die beim Export von Erdöl anfallenden Transitgebühren erreicht. "Das Öl wird bald wieder fließen", erklärte der Vermittler der Afrikanischen Union, Thabo Mbeki, nach einer Sitzung des Friedens- und Sicherheitsrats des Staatenbundes in Addis Abeba. Die beiden Staaten hätten ein Abkommen über die finanziellen Details getroffen. Die im Januar gestoppte Ölförderung werde wieder aufgenommen.

Der Südsudan hat bei der Teilung des Landes im vergangenen Jahr drei Viertel der Erdölreserven erhalten. Zum Export ist er aber weiter auf die Ölpipelines des Nordens angewiesen. Angesichts von Differenzen über die Transitgebühren hatte der Sudan entschieden, als Bezahlung selbstständig Öl abzuzweigen. Der Süden hatte daraufhin im Januar die Produktion gestoppt. Damit verlor der junge Staat jedoch 98 Prozent seiner Einnahmen, während die Inflation in die Höhe schnellte. Auch die Wirtschaft des Nordens litt unter dem Produktionsstopp.

"Das ist eine Einigung über all diese Themen", erklärte nun Mbeki. Bestätigungen der beiden Länder waren zunächst nicht zu erhalten. Zu dem Streit um die Transitgebühren kommen außerdem eine Reihe ungeklärter Grenzfragen, insbesondere in den Ölfeldern, hinzu. Die beiden Staaten lieferten sich wiederholt blutige Kämpfe im Grenzgebiet. Zudem werfen sie einander vor, feindliche Rebellengruppen zu unterstützen. Im April brachten anhaltende Kämpfe an der Grenze die Region an den Rand eines Krieges. Mbeki zufolge haben der Sudan und Südsudan nun bis zum 22. September Zeit, diese anderen strittigen Punkte zu klären.

Bereits am Donnerstag war ein Ultimatum des UN-Sicherheitsrates für die beiden Länder abgelaufen. Das Gremium hatte den Suden und den Südsudan aufgefordert, bis zum 2. August einen Friedensplan auf die Beine zu stellen und die zahlreichen Probleme zwischen beiden Ländern zu lösen. Auch US-Außenministerin Hillary Clinton hatte am Freitag bei einem Besuch in der südsudanesischen Hauptstadt Juba die beiden Staaten zum Kompromiss aufgerufen. "Auch wenn Südsuddan und Sudan nun getrennte Staaten sind, so teilen sie doch ein Schicksal und eine Zukunft", sagte Clinton nach einem Treffen mit Präsident Salva Kiir.

© Süddeutsche.de/afp/dapd/dpa/rtr/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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