Kurzinformation:Stuttgart 21

Diese Baustelle prägt Stuttgart seit Jahren und nervt Bahnfahrer, die weite Umwege gehen müssen: Im Hintergrund das alte Bahnhofsgebäude mit Turm, rechts daneben und davor der tiefergelegte Neubau. (Foto: Arnulf Hettrich/Imago)

Was ein umstrittener Tiefbahnhof mit der neuen Bahnstrecke nach Ulm zu tun hat.

Von Claudia Henzler

Die Neubaustrecke, die von Ulm entlang der Autobahn in Richtung Stuttgart führt, ist Teil des "Bahnprojekts Stuttgart - Ulm" - und zwar der deutlich weniger problematische. Der andere Teil aber, Stuttgart 21, war heiß umkämpft und ist sehr viel mehr als ein Bahnhofsneubau. Der unterirdische Durchgangsbahnhof, der gerade im Stuttgarter Talkessel entsteht, ist eine hoch umstrittene Investition und für die Gegner des Projekts Symbol verkehrspolitischer Gigantomanie. Stuttgart 21 - das bedeutet: Die Bahn verlegt die Schienenwege in und um die schwäbische Metropole komplett neu und bohrt dafür fast 60 Kilometer Tunnel. Aus der Sackgasse in die Innenstadt wird ein Schienen-Ringsystem.

Knapp vier Milliarden Euro kostet die Neubaustrecke zwischen Ulm und Wendlingen laut der aktuellen Schätzung. Was Stuttgart 21 angeht, liegt die zuletzt im März nach oben korrigierte Prognose bei 9,8 Milliarden Euro.

Nach aufsehenerregenden Massenprotesten hatten 2011 bei einer Volksabstimmung fast 59 Prozent für Stuttgart 21 votiert. Manche sagen heute allerdings, dass die Sache anders ausgegangen wäre, wenn sie gewusst hätten, dass man die jetzt fertiggestellte Neubaustrecke auch ohne den Tiefbahnhof hätte betreiben können. Der soll im Dezember 2025 in Betrieb gehen. Danach wird sich die Fahrzeit zwischen Stuttgart und Ulm laut Bahn um etwa eine weitere Viertelstunde verkürzen. Bis dahin müssen die Züge aus Ulm noch den neuen Schienenschnellweg in Wendlingen verlassen und auf der alten Bahnstrecke weiterfahren.

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