Sportpolitik:WADA-Präsident Reedie: War nicht nachsichtig mit Russland

New York (dpa) - Der Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), Craig Reedie, hat sein Verhalten in der Affäre um systematische Manipulationen im russischen Sport verteidigt.

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New York (dpa) - Der Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), Craig Reedie, hat sein Verhalten in der Affäre um systematische Manipulationen im russischen Sport verteidigt.

„Die Behauptung, ich sei nachsichtig mit Russland, bestreite ich kategorisch“, zitierte die „New York Times“ den Spitzenfunktionär. Der Bericht der unabhängigen WADA-Kommission über Doping in Russland, Vertuschungspraktiken und Korruption beweise, „dass jeder, der glaubt, ich sei nachsichtig mit Russland, leicht verrückt sein muss“, fügte Reedie hinzu.

Reedie reagierte mit seinen Aussagen auf Vorwürfe, er sei nach den ersten Enthüllungen über die Missstände in Russland durch eine ARD-Dokumentation Ende des Vorjahres den Anschuldigungen nicht nachgegangen. Stattdessen hatte er Russlands umstrittenen Sportminister Witali Mutko für seinen Kampf gegen Doping gelobt und in einer Mail Konsequenzen aus dem ARD-Bericht ausgeschlossen.

Reedie indes erklärte seine Reaktion auf die ARD-Dokumentation so: „Zunächst war ich überrascht, dann deprimiert, weil es sehr schwere Anschuldigungen waren.“ Er habe dann über WADA-Kanäle umgehend Informationen von der russischen Anti-Doping-Agentur eingefordert, diese seien schnell eingetroffen. „Darauf haben wir reagiert und sehr schnell eine unabhängige Kommission eingesetzt“, sagte Reedie.

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