Sportpolitik:Uni Freiburg veröffentlicht drittes Doping-Gutachten

Freiburg (dpa) - Rund vier Monate nach dem Aus der Evaluierungskommission zur Doping-Vergangenheit der Freiburger Sportmedizin hat die Universität am 13. Juli ein drittes Gutachten veröffentlicht.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Freiburg (dpa) - Rund vier Monate nach dem Aus der Evaluierungskommission zur Doping-Vergangenheit der Freiburger Sportmedizin hat die Universität am 13. Juli ein drittes Gutachten veröffentlicht.

Darin beschäftigten sich die früheren Kommissionsmitglieder Andreas Singler und Professor Gerhard Treutlein mit der Haltung des 1990 verstorbenen Freiburger Sportmediziners Herbert Reindell zur Dopingthematik, teilte die Universität mit.

In der Zusammenfassung erkläre Singler, dass die Annahme, Reindell habe anwendungsorientierte Dopingforschung betrieben oder veranlasst, nicht bestätigt werden könne. Zudem habe der Deutsche Sportärztebund unter Reindells Führung Richtlinien erarbeitet, nach denen „jede Form der medizinisch nicht indizierten pharmakologischen Intervention zum Zweck der Leistungssteigerung“ abzulehnen sei.

Dennoch sei Reindell bei der Dopingproblematik des bundesdeutschen Sports nicht unbelastet, schreibt Singler. Phasenweise habe er sich der Haltung seines Schülers Joseph Keul angeschlossen. Der habe einen Unterschied gemacht „zwischen beherrschbarem ärztlich kontrollierten Gebrauch bestimmter Dopingmittel (Anabolika)“ und dem eigenmächtigen, gefährlichem Missbrauch durch Athleten.

Die Evaluierungskommission sollte aufklären, inwiefern die Sportmedizin der Universität Freiburg in systematisches Doping von Spitzensportlern verwickelt war. Das Gutachten von Singler und Treutlein sei von ihr verabschiedet worden, teilte die Universität mit. Der Hochschule sei es im Januar 2014 mit der Vorgabe überreicht worden, es erst nach dem Abschluss der Kommissionsarbeit zu veröffentlichen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: