Sportpolitik:IOC-Präsident zu IAAF-Skandal: «Blick in den Abgrund»

Frankfurt/Main (dpa) - IOC-Präsident Thomas Bach hat sich entsetzt über den Korruptionsskandal beim Leichtathletik-Weltverband IAAF gezeigt.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Frankfurt/Main (dpa) - IOC-Präsident Thomas Bach hat sich entsetzt über den Korruptionsskandal beim Leichtathletik-Weltverband IAAF gezeigt.

„Es ist doch wirklich unfassbar, dass der Präsident eines internationalen Verbandes von Athleten Geld fordert, um dann Ergebnisse von Dopingkontrollen zu manipulieren“, sagte der Spitzenfunktionär aus Tauberbischofsheim in einem Interview des Sportmagazins „Kicker“. „Das ist wirklich ein Blick in den Abgrund.“

Der frühere IAAF-Präsident Lamine Diack soll unter anderem gegen Geldzahlungen Dopingfälle vertuscht und Athleten erpresst haben. Die französische Justiz hat gegen ihn wegen des Verdachts der Geldwäsche und Bestechlichkeit Anklage erhoben.

Hilfe bietet Bach solchen Athleten an, deren Start bei den Olympischen Spielen im August in Rio de Janeiro aufgrund ihrer Fluchtsituation beispielsweise aus Syrien akut gefährdet ist. „Wir haben uns des Flüchtlingsthemas sehr, sehr früh angenommen, schon vor Entstehen der momentanen Lage, und wollen Athleten mit olympischer Perspektive, die jetzt ohne Mannschaft oder Nationales Olympisches Komitee sind, die Möglichkeit geben, dennoch an den Spielen teilzunehmen“, erklärte er.

Keine großen Sorgen macht sich Bach wegen der Organisation des Sportspektakels: „Wir alle wissen, dass in Brasilien die politischen und wirtschaftlichen Umstände sehr, sehr schwierig sind und sich das Land in einer tiefen Krise befindet“, sagte der 62-Jährige zwar, meinte aber: „Die Baumaßnahmen sind weitgehend abgeschlossen, und wir sind zuversichtlich, dass wir hervorragende Olympische Spiele erleben werden.“

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: