Sportpolitik:In Iran dürfen Frauen weiter keine Sportstadien besuchen

Teheran (dpa) – Frauen dürfen auch weiter keine Sportstadien in Iran besuchen. Kurzfristig sei eine solche Reform nicht umsetzbar, machte Sportminister Mahmud Gudarsi klar.

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Teheran (dpa) – Frauen dürfen auch weiter keine Sportstadien in Iran besuchen. Kurzfristig sei eine solche Reform nicht umsetzbar, machte Sportminister Mahmud Gudarsi klar.

„Wir müssen langsam und rational vorgehen“, sagte er in einem Interview der Tageszeitung „Shargh“. Kurzfristige, radikale Maßnahmen für eine Aufhebung des Verbots seien zum Scheitern verurteilt und würden Frauen nur noch mehr schaden, urteilte Gudarsi.

Gudarsi und die moderate Regierung von Präsident Hassan Ruhani sind zwar gegen das Verbot, können sich aber gegen den einflussreichen Klerus nicht durchsetzen. Der ist der Auffassung, dass islamische Frauen in Stadien, besonders im Asadi Fußballstadion mit den frenetischen männlichen Fans und ihren vulgären Slogans, nichts zu suchen haben. Islamistische Gruppen haben sogar gewarnt, notfalls auch mit Gewalt den Besuch der Frauen in Stadien zu verhindern.

Iran habe laut Gudarsi „ein komplizierteres sozialpolitisches System, das vieles nicht erlaubt“. Daher müsse man weiterhin Geduld aufbringen. Mit dem Start der Qualifikationsspiele der iranischen Fußball-Nationalmannschaft für die WM 2018 haben iranische Frauen erneut gegen das jahrelange Verbot protestiert.

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