Sportpolitik:Hamburg holt für Olympia Segelstadt Kiel ins Boot

Lesezeit: 1 min

Hamburg (dpa) - Kiel hat den norddeutschen Vierkampf als olympischer Segelpartner von Hamburg gewonnen. Sollte die Hansestadt 2024 die Sommerspiele ausrichten, würde auf der Kieler Förde gesegelt.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hamburg (dpa) - Kiel hat den norddeutschen Vierkampf als olympischer Segelpartner von Hamburg gewonnen. Sollte die Hansestadt 2024 die Sommerspiele ausrichten, würde auf der Kieler Förde gesegelt.

„Die Kommission hat sich für die Stadt mit Weltruf für den Segelsport entschieden“, sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, in Hamburg. Der Zuschlag für Kiel sei „einmütig“ gefallen.

„Die internationale Durchsetzungsfähigkeit muss oberstes Gebot sein“, begründete Hörmann die Wahl. Eine Segel-Auswahlkommission unter Leitung von DOSB-Vorstand Bernhard Schwank hatte sich in der vergangenen Woche in den Küstenstädten ein Bild von allen vier Segelrevieren gemacht. Neben Kiel hatten sich auch Lübeck-Travemünde, Rostock-Warnemünde und Cuxhaven Chancen ausgerechnet.

„Alle vier Städte haben untermauert, dass Deutschland echtes Segel-Land ist“, sagte Schwank. Kiel hatte schon im Vorfeld als leichter Favorit gegolten. Die Stadt hatte bereits 1936 und 1972 die olympischen Regatten veranstaltet und ist in Deutschland einziger Segel-Olympiastützpunkt.

Warum die unterlegenen Segel-Kandidaten nicht das Rennen gemacht hatten, wollte Schwank nicht erläutern. Vielmehr zählte er die Vorteile Kiels auf: ein anspruchsvolles Segelrevier, die Nähe zu den Zuschauern, weitere Flächen für das olympische Segeldorf sowie die schnelle Anbindung an die Bewerberstadt Hamburg. Die Stadt hatte außerdem mit der traditionsreichen Kieler Woche gepunktet.

Der Deutsche Segler-Verband (DSV), der mit Vertretern der Hansestadt und des DOSB die Auswahlkommission für den Standort gebildet hatte, zeigte sich erfreut über die rasche Entscheidung. „Kiel braucht man im Segelsport und darüber hinaus nicht mehr erklären“, sagte DSV-Präsident Andreas Lochbrunner.

Nach dem Zuschlag des DOSB sollen die Hamburger im Herbst in einem Referendum entscheiden, ob sie das Großereignis in ihre Stadt holen wollen. Auch die Kieler sollen nach Angaben des Hamburgers Sportsenators Michael Neumann (SPD) abstimmen, voraussichtlich am selben Tag wie Hamburg.

Neben Hamburg mit Kiel bewerben sich um die Austragung des größten Sportspektakels der Welt auch Boston und Rom. Am Montag gab außerdem auch der Pariser Stadtrat mit breiter Mehrheit grünes Licht für eine Kandidatur. Die offizielle Kandidatur muss die Stadt nach Detailausarbeitungen gemeinsam mit dem Nationalen Olympischen Komitee einreichen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) legt 2017 den Austragungsort der Sommerspiele 2024 fest.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: