Sozialleistungen:250 Euro für jeden Sprössling

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Das Bundesfamilienministerium möchte die Regeln fürs Elterngeld ändern und sieht sich durch die Ergebnisse der Studie bestärkt. (Foto: Felix Kästle/DPA)

Das Kindergeld steigt wegen der Inflation stärker als geplant.

Von Paul-Anton Krüger, Berlin

Das Kindergeld soll zum 1. Januar 2023 noch deutlicher erhöht werden als bislang geplant. Darauf verständigte sich der Finanzausschuss des Bundestags am Mittwoch in Berlin mit den Stimmen der Ampel-Fraktionen von SPD, Grünen und FDP sowie der oppositionellen Union. Im Zuge des Inflationsausgleichsgesetzes soll das Kindergeld demnach auf 250 Euro für jedes Kind steigen. Derzeit beträgt das Kindergeld 219 Euro für das erste und zweite Kind, für das dritte Kind bekommt eine Familie 225 Euro und für jedes weitere 250 Euro. Bislang geplant war, den Betrag auf 237 Euro anzuheben. Der Bundestag soll bereits an diesem Donnerstag über die neuen Sätze abstimmen.

(Foto: SZ-Grafik; Quelle: Statistisches Bundesamt)

Politiker aller Koalitionsparteien begrüßten die Entscheidung. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) sagte: "Ich freue mich, dass es gelungen ist, Familien deutlich stärker zu entlasten und das Kindergeld nochmals zu erhöhen." Familien müssten für ihren Lebensunterhalt mehr ausgeben als Haushalte ohne Kinder und litten stärker unter der Inflation. Das Kindergeld sei eine der wichtigsten Familienleistungen, weil es verlässlich und dauerhaft ins Familienbudget eingerechnet werden könne. Eltern, die derzeit jeden Cent umdrehen müssen, könnten so die höheren Ausgaben zumindest ein Stück weit auffangen. "Aber auch die Familien in der Mitte entlasten wir, damit die Inflation sie nicht noch mehr in finanzielle Bedrängnis bringt."

Auch der Finanzminister findet das gut

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sagte, die Ampel lege bei der Entlastung von Familien "noch eine Schippe drauf". Besonders für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen bedeute das eine wichtige zusätzliche Unterstützung. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sprach von einer "ganz starken zusätzlichen Entlastung für die Familien in Deutschland". Mit dem jetzt einheitlichen Betrag von 250 Euro je Kind werde zudem die bisherige Ungleichbehandlung endlich beendet.

Im Inflationsausgleichsgesetz hatte Lindner bereits die Anhebung des Kinderfreibetrags um 404 Euro auf 6024 Euro für das Jahr 2023 und um weitere 360 Euro auf 6384 Euro im Jahr 2024 vorgesehen. Von diesen Freibeträgen profitieren Familien mit mittleren bis höheren Einkommen, welche die Freibetragsgrenzen deutlich überschreiten. Der Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch wertete die Entscheidung als großen Schritt in Richtung einer Kindergrundsicherung, an der Paus arbeitet. Sie soll verschiedene Familienleistungen von 2025 an bündeln.

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