Senat:Sprecherin der Initiative gegen das Gendern legt Amt nieder

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Initiativensprecherin Sabine Mertens gibt ein Interview. (Foto: Markus Scholz/dpa/Archivbild)

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Hamburg (dpa/lno) - Die Sprecherin der Volksinitiative „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“, Sabine Mertens, hat ihr Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Nach teils harten persönlichen Angriffen von außerhalb der Initiative ziehe sie sich aus gesundheitlichen Gründen zurück, erklärte sie am Freitag in einer Mitteilung. „Sprache ist und bleibt eine Herzensangelegenheit für mich.“ Doch die Angriffe hätten enorme Auswirkungen auf ihre Gesundheit. „Ein zu hoher Preis für mich persönlich. Für die nächsten Etappen - Volksbegehren und schließlich Volksentscheid - braucht es frische Energie, deshalb gebe ich den Staffelstab weiter.“

Mertens war in der Vergangenheit nicht nur kritisiert worden, sie hatte auch selbst ausgeteilt. So hatte sie Anfang Februar im „Hamburger Abendblatt“ bezüglich des Genderns von „feministischer Propaganda“ und „PR-Maßnahmen der LGBTQ-Bewegung“ gesprochen und die Ansicht vertreten, „dass sich normalerweise Männer und Frauen zum anderen Geschlecht hingezogen fühlen“. Außerdem erklärte sie: „Wenn wir jetzt alle schwul, lesbisch und trans werden sollen, dann ist die Evolution zu Ende.“ Nach scharfer Kritik von SPD, Grünen, Linken und der CDU entschuldigte sie sich dafür ein knappes halbes Jahr später.

Mitte August hatte der Senat mitgeteilt, dass die Hamburger Volksinitiative „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“ mit mindestens 10 000 gültigen Unterschriften zustande gekommen ist. Damit kann die Bürgerschaft laut Volksgesetzgebung nun einen von der Initiative vorgelegten Gesetzentwurf beschließen. Tut sie es nicht - was erwartet wird - wäre als nächster Schritt der Weg für ein Volksbegehren frei. Die Initiative hat bereits angekündigt, diesen Weg gehen zu wollen und dann im Juli kommenden Jahres innerhalb von drei Wochen 66 000 Unterschriften zu sammeln.

© dpa-infocom, dpa:230825-99-956647/2

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