Secret Service:Offenbar Textnachrichten vom Tag des Kapitol-Sturms gelöscht

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Mitarbeiter des Secret Service warten während einer Rede des früheren US-Präsidenten Trump (Archivbild) (Foto: BRENDAN SMIALOWSKI/AFP)

Der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses zu den Ereignissen vom 6. Januar 2021 spricht US-Medien zufolge von einer "beunruhigenden Vernichtung von Unterlagen".

Mehrere Textnachrichten von Sicherheitsleuten des Secret Service vom Tag der Kapitol-Attacke sind offenbar "als Teil eines Geräteaustauschprogramms" gelöscht worden. Das zitieren US-Medien aus einem Brief des Generalinspektors des Heimatschutzministeriums, der für die Überwachung der Behörde zuständig ist. Die Kommunikation soll gelöscht worden sein, nachdem das Büro des Generalinspekteurs sie im Zusammenhang mit den Ereignissen am 6. Januar angefordert hatte.

Der Secret Service ist unter anderem für den Personenschutz des Präsidenten zuständig. Unklar blieb, ob die Nachrichten absichtlich entfernt wurden, um etwas zu vertuschen. "Der Ausschuss wird über diese außerordentlich beunruhigende Vernichtung von Unterlagen unterrichtet werden und entsprechend reagieren", zitierte der Sender CNN den Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses zur Kapitol-Attacke, den demokratischen Abgeordneten Bennie Thompson. Das Gremium soll die Hintergründe der Ereignisse um den 6. Januar 2021 aufklären.

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Bericht: Ausschuss erwägt Vorladung Trumps

Der Secret Service stand zuletzt bereits nach einer Zeugenaussage einer ehemaligen Mitarbeiterin des Weißen Hauses im Fokus. Cassidy Hutchinson hatte geschildert, dass Trump seine obersten Personenschützer am 6. Januar angeblich wütend aufgefordert habe, ihn zum Kapitol zu fahren. Trump verunglimpfte Hutchinson daraufhin als "Verrückte" und wies die Vorwürfe zurück. CNN berichtete am Donnerstag, ein Polizist aus der US-Hauptstadt Washington habe dem Ausschuss einige Aussagen Hutchinsons bestätigt.

Der Ausschuss erwäge außerdem eine Vorladung Trumps, zitierte das Wall Street Journal Ausschussmitglied Adam Kinzinger. Er gehe außerdem davon aus, dass das Gremium dem Justizministerium eine strafrechtliche Verfolgung des früheren Präsidenten empfehlen werde, so der Republikaner weiter. Der Ausschuss selbst kann keine rechtlichen Schritte einleiten.

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