Debatte um Neutralität:Schweizer Standortbestimmung

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Ein Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard feuert auf dem Schießplatz im schleswig-holsteinischen Todendorf auf eine Drohne (Archivbild). (Foto: Carsten Rehder/picture alliance / dpa)

Der erneute Ärger um das Verbot der Weitergabe von Munition an die Ukraine löst in der Schweiz Unruhe aus. Schadet oder nützt die Neutralität eher - und wie anpassungsfähig ist sie?

Von Isabel Pfaff, Bern

Seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine hat die Schweiz international keine gute Figur gemacht. Erst das Zaudern bei der Übernahme der Sanktionen, dann immer wieder die Frage, wie gewissenhaft die Schweizer Behörden die Strafmaßnahmen eigentlich umsetzen. Der stets mitschwingende Verdacht in diesen Debatten: Will die Schweiz sich aus dem Krieg heraushalten, um wirtschaftlich profitieren zu können? Ein paar eindrückliche Beispiele für solches Verhalten gibt es in der Geschichte der Schweiz ja durchaus, etwa die intensive Zusammenarbeit mit dem Apartheid-Regime in Südafrika. Als es dann auch noch um Waffenlieferungen ging und man in Europa feststellen musste, dass die Schweiz als neutraler Staat nicht nur keine Waffen liefern wird, sondern aus Neutralitätsgründen sogar die Weitergabe von Rüstungsgütern aus Schweizer Produktion an die Ukraine blockieren kann, wuchs der Unmut.

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:Schweizer Lebenslügen

Das Land hat Mühe, der Welt zu erklären, wo es steht. In einer Gegenwart wie dieser sind eben die viel beschworene "Neutralität" und "Souveränität" überholt. Nur eine will es noch nicht wahrhaben.

Kommentar von Isabel Pfaff

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