Russland:Harte Hunde unter sich

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Kommt es jetzt zu Säuberungen in der russischen Armeespitze? Präsident Wladimir Putin bei seiner Dankesrede an die russischen Streitkräfte im Kreml am Dienstag. (Foto: Sergei Guneyev/IMAGO/ITAR-TASS)

Luftwaffenkommandeur Sergej Surowikin konnte immer gut mit Söldnerchef Jewgenij Prigoschin. Und er rief als einer der Ersten die meuternden Kämpfer am Wochenende zur Umkehr auf. Wird ausgerechnet das ihm nun zum Verhängnis?

Von Silke Bigalke, Moskau

Während Jewgenij Prigoschin am Samstag mit seinen Söldnern Richtung Moskau marschierte, gab es auffällig wenige Stimmen, die ihn öffentlich zur Umkehr aufriefen. Einer der Ersten war Luftwaffenkommandeur Sergej Surowikin, er hat den Ruf, gut mit Prigoschin auszukommen. Der General wandte sich in einer Videobotschaft an den Söldnerchef, erinnerte ihn an gemeinsame Kämpfe, gemeinsame Verluste und Siege. "Wir sind vom gleichen Blut. Wir sind Krieger", sagte der glatzköpfige Surowikin im Video, eine Maschinenpistole auf dem Schoß. "Ich rufe euch auf, damit aufzuhören." Was Prigoschin tue, spiele dem Feind in die Hände.

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