Russlands Präsident Wladimir Putin hat seinen Verteidigungsminister Anatolij Serdjukow entlassen. Nachfolger werde der Gouverneur der Region Moskau, Sergej Schoigu, sagte ein Sprecher des russischen Präsidenten am Dienstag.
Das Verteidigungsministerium habe es unter Serdjukow versäumt, Militärangehörige ausreichend mit Wohnungen zu versorgen, sagte Putin. Ein neuer Ressortchef solle die "dynamische Entwicklung der russischen Streitkräfte" fortsetzen. Das Militär befindet sich derzeit in der größten Reform seiner Geschichte.
Er ist der Mann, der alles kann: Angeln, reiten, tauchen, mit Kranichen fliegen. Russlands Präsident Wladimir Putin inszeniert sich als Botschafter der Wildnis. Eine Auswahl seiner bildträchtigen Auftritte - alles ganz natürlich, versteht sich.
Mit der Entlassung Serdjukows werde der Weg für eine Untersuchung von Betrugsvorwürfen gegen ein dem Verteidigungsministerium unterstelltes Unternehmen freigemacht. Es gehe um etwa hundert Millionen Dollar, sagte ein Sprecher.
Serdjukow war bereits Verteidigungsminister, als Putin noch Regierungschef war und galt bisher als Vertrauter des Präsidenten. Als Putin nach dem Ende seiner vierjährigen Amtszeit als Ministerpräsident im Mai für eine dritte Amtszeit als Staatschef vereidigt wurde, blieb Serdjukow im Kabinett von Regierungschef Dmitrij Medwedjew.
Spekulationen über die Zukunft Serdjukows gab es, seitdem Ermittler am 25. Oktober vergangenen Jahres Büroräume der im Zentrum der Betrugsvorwürfe stehenden vom Verteidigungsministerium kontrollierten Firma durchsuchten.
Es war die erste große Demonstration nach dem Urteil gegen Pussy Riot: Tausende Oppositionelle haben in Moskau gegen die Politik gegen des russischen Staatschefs protestiert. Der Staat setzte 7000 Sicherheitskräfte ein.
Putin hatte das Amt des Präsidenten bereits in den Jahren 2000 bis 2008 inne, zwischen 2008 und 2012 war er Ministerpräsident.