Stuttgart:SPD sieht Strobls Cyberwehr nach wie vor kritisch

Stuttgart (dpa/lsw) - In der SPD gibt es weiter Kritik an der von Innenminister Thomas Strobl (CDU) geplanten Cyberwehr, die Anfang des Jahres an den Start gehen soll. SPD-Innenexperte Sascha Binder sagte, die Cyberwehr solle kleinen und mittelgroßen Firmen zwar helfen, Sicherheitslücken zu schließen. Offenbar sei aber vorgesehen, dass die staatliche Stelle Angriffe auf Unternehmen nicht automatisch zur Anzeige bringen könne. "Das hängt davon ab, ob ein Unternehmen das will oder nicht", sagte Binder. "Das halten wir für problematisch."

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Stuttgart (dpa/lsw) - In der SPD gibt es weiter Kritik an der von Innenminister Thomas Strobl (CDU) geplanten Cyberwehr, die Anfang des Jahres an den Start gehen soll. SPD-Innenexperte Sascha Binder sagte, die Cyberwehr solle kleinen und mittelgroßen Firmen zwar helfen, Sicherheitslücken zu schließen. Offenbar sei aber vorgesehen, dass die staatliche Stelle Angriffe auf Unternehmen nicht automatisch zur Anzeige bringen könne. „Das hängt davon ab, ob ein Unternehmen das will oder nicht“, sagte Binder. „Das halten wir für problematisch.“

In einer Antwort des Innenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der SPD heißt es: „Je nach Fallkonstellationen werden in Abstimmung mit dem betroffenen (angegriffenen) Unternehmen weitere Partner der Cyberwehr wie Vertreter von Strafverfolgungs- oder Sicherheitsbehörden hinzugezogen.“ Wie viele Unternehmen in Baden-Württemberg bereits von Cyberangriffen betroffen waren, ist unbekannt. Wie Strobl im September erläuterte, gibt es eine hohe Dunkelziffer, weil es zum Beispiel für Steuerberater hochpeinlich sei, wenn Kundendaten virtuell gestohlen worden seien.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte im September angeregt, Korrekturen an den Besoldungsregeln des Landes zu prüfen, um die auf dem Markt heiß begehrten Cyber-Fachleute besser bezahlen zu können. Von Änderungen nimmt das Land aber nun offensichtlich Abstand. In der Antwort des Ministeriums auf die SPD-Anfrage heißt es jedenfalls: Für die Gewinnung von Spezialisten wie IT-Experten werden die Möglichkeiten der geltenden Regelungen ausgeschöpft.

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