Wissenschaftsministerin:Bettina Martin reist mit Delegation nach Kanada

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Kanada ist das vierte Land, das in diesem Jahr Besuch von einer vielköpfigen Delegation aus Mecklenburg-Vorpommern bekommt. Die Landesregierung verspricht sich davon Impulse für die Wirtschaft und Wissenschaft in der Heimat.

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Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommern setzt seine Bemühungen um engere Beziehungen zu Wirtschafts- und Wissenschaftspartnern im Ausland fort. Am Freitag startete eine von Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD) geleitete Delegation zu einem mehrtägigen Besuch in der kanadischen Universitätsstadt Halifax. Dort seien unter anderem Treffen mit Meeresforschern und Gespräche zum intensiveren Austausch von Nachwuchswissenschaftlern geplant, teilte Martin mit. Es ist die vierte von der Landesregierung initiierte und maßgeblich finanzierte Auslandsreise in diesem Jahr. Zuvor waren Brasilien, Litauen und Finnland die Ziele.

Am Samstag fliegen auch Unternehmer und Vertreter von Wirtschaftsverbänden in die ostkanadische Provinz, um dort den Ausbau bestehender Wirtschaftskontakte voranzutreiben. Beiden Delegationen gehören insgesamt 29 Menschen an, darunter Professor Uwe Freiherr von Lukas vom Rostocker Fraunhofer-Institut und Bert Doldersum, Chef der Stralsunder Ostseestaal GmbH & Co. KG, einem Unternehmen, das bereits mit kanadischen Partnern kooperiert.

„Wir wollen Impulse für Wirtschaft und Politik setzen“, kündigte der Chef der Staatskanzlei, Patrick Dahlemann (SPD) an, der die Wirtschaftsdelegation leiten wird. Der Ausbau von erneuerbaren Energien und einer grünen Wasserstoffwirtschaft biete große Chancen. „Von den Synergien können und wollen wir beide zukünftig profitieren“, so Dahlemann.

Nach den Worten Martins hat sich Mecklenburg-Vorpommern im Bereich der Meeresforschung und maritimen Technologien internationales Renommee erarbeitet und treffe mit Kanada auf einen international führenden Partner. „Diese wissenschaftliche Zusammenarbeit wollen wir weiter ausbauen“, sagte Martin. Die Nähe zur Wirtschaft, die Umsetzung der Forschung in unternehmerische Innovation stehe im Vordergrund der Reise. Gute Beispiele dafür seien der Ocean Techonology Campus in Rostock und dessen kanadisches Pendant COVE, das in Halifax besucht werde.

Die Wissenschaftsministerin wird am Montag an einer Konferenz zu maritimer Technologie teilnehmen. In diesem Jahr stehe unter anderem der Einsatz autonomer Schiffe, die Entwicklung von Offshore-Windkraft, der CO2-emissionsfreie Schiffsverkehr und der Einsatz von Unterwassersensoren im Mittelpunkt. Zudem gehe es bei einem Gespräch mit Experten um die Bergung von Munitionsaltlasten vom Meeresgrund. Dies sei ein Problem, vor dem nicht nur die Ostseeanrainer und damit Deutschland stünden, sondern auch Kanada.

Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Franz Robert Liskow, stellte den Erfolg der Reise in Zweifel. „Hätte die Landesregierung dem Freihandelsabkommen Ceta zugestimmt, dann wäre es sicher auch möglich, glaubwürdig Kontakte mit der kanadischen Wirtschaft anzubahnen. Leider hat das Land Mecklenburg-Vorpommer nicht zugestimmt. Das wird man sicherlich auch in Kanada registriert haben. Der Landesregierung fehlt jede Glaubwürdigkeit“, erklärte Liskow.

© dpa-infocom, dpa:230609-99-00759/4

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