Saarbrücken:Jost nennt Vorgehen bei Glyphosat-Abstimmung „Sauerei“

Saarbrücken (dpa/lrs) - Der saarländische Umweltminister Reinhold Jost (SPD) hat wegen der Zustimmung zur Weiterverwendung von Glyphosat in der EU den Rücktritt von Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) gefordert. "Die Art und Weise, wie die Entscheidung zustande gekommen ist, kann man nur als Sauerei bezeichnen", sagte Jost am Mittwoch in Saarbrücken. Dies könne nicht ohne personelle Konsequenzen bleiben. "Für mich ist dieses Vorgehen untragbar und mit dem Ministeramt auch nicht vereinbar."

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Der saarländische Umweltminister Reinhold Jost (SPD) hat wegen der Zustimmung zur Weiterverwendung von Glyphosat in der EU den Rücktritt von Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) gefordert. „Die Art und Weise, wie die Entscheidung zustande gekommen ist, kann man nur als Sauerei bezeichnen“, sagte Jost am Mittwoch in Saarbrücken. Dies könne nicht ohne personelle Konsequenzen bleiben. „Für mich ist dieses Vorgehen untragbar und mit dem Ministeramt auch nicht vereinbar.“  

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Schmidt für seinen Alleingang bei der Zustimmung gerügt. Sein Vorgehen in Brüssel habe gegen die in der schwarz-roten Bundesregierung verabredete Abstimmungspraxis verstoßen.

Jost forderte die Bundesregierung auf, zu verdeutlichen, dass man die Bedenken gegenüber Glyphosat ernst nehme. „Wenn man Muster braucht, wie man den Einsatz reguliert und reduziert, kann man das im Saarland sehen“, sagte er. Hier habe man vor zwei Jahren erreicht, dass die größte Baumarkt-Kette das Herbizid freiwillig aus dem Verkauf nehme. Zudem habe man sich mit der Landwirtschaftskammer und dem Bauernverband geeinigt, den Einsatz von Glyphosat in der sogenannten Vorernte-Behandlung zu verbieten. Auch auf öffentlichen Flächen sei die Verwendung nur mit einer Ausnahmegenehmigung unter Ministervorbehalt möglich. Eine solche Erlaubnis habe es seit zwei Jahren nicht mehr gegeben, betonte Jost.

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