Erfurt:Thüringen rechnet mit weniger Geld aus EU-Fonds

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Erfurt (dpa/th) - Der Brexit könnte Thüringen teuer zu stehen kommen: Das Land rechnet mit bis zu 30 Prozent weniger Geld aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) der EU ab 2020. Das sagte der Thüringer ESF-Verwalter Werner Scheen am Dienstag in Erfurt. Grund für die Mittelkürzungen sind Einsparungen der EU - unter anderem wegen des Austritts Großbritanniens aus der Gemeinschaft.

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Erfurt (dpa/th) - Der Brexit könnte Thüringen teuer zu stehen kommen: Das Land rechnet mit bis zu 30 Prozent weniger Geld aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) der EU ab 2020. Das sagte der Thüringer ESF-Verwalter Werner Scheen am Dienstag in Erfurt. Grund für die Mittelkürzungen sind Einsparungen der EU - unter anderem wegen des Austritts Großbritanniens aus der Gemeinschaft.

Genaue Zahlen sollen aber erst im Mai bekannt gegeben werden. Thüringens Arbeitsministerin Heike Werner (Linke) kündigte an, das Land wolle sich in Zukunft auf drei Kernbereiche der ESF-Förderung konzentrieren: Unterstützung von Arbeitslosen, Fachkräftesicherung und Armutsprävention.

Bislang hatten in Deutschland vor allem die neuen Bundesländer vom ESF profitiert. Allein nach Thüringen flossen seit 1994 mehr als 2,5 Milliarden Euro; in der aktuellen Förderperiode wurden seit 2014 bereits mehr als 330 Millionen Euro in Projekte eingebunden.

Nach Angaben des Thüringer Arbeitsministeriums wurden seit 2014 mehr als 100 000 Thüringer gefördert. Etwa 17 000 Arbeitslose wurden mit ESF-Geld in Programmen unterstützt, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. 4000 davon haben im Anschluss einen Job gefunden.

„Wir gehen davon aus, dass die Mittel signifikant sinken und nicht mehr alle Projekte gefördert werden können“, sagte Werner. Sie rechne aber auch damit, dass mit Blick auf die gute Wirtschaftslage in Thüringen zunehmend auch Unternehmen in der Lage seien, Fachkräftesicherung zu betreiben oder Weiterbildungen und Qualifizierungen anzubieten.

In der Vergangenheit wurden ESF-Mittel unter anderem auch für Schulprojekte genutzt - etwa um Berufsstereotype aufzubrechen und zum Beispiel jungen Frauen Berufe näher zu bringen, für die sich sonst eher männliche Schüler interessieren.

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