Düsseldorf:Wüst: Zweiter Chefposten soll Straßen.NRW stärken

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Halbierung der Belegschaft, Autobahnen raus, aber ein zweiter Chefposten: Der Beschluss der schwarz-gelben Landesregierung, die Führung des landeseigenen Betriebs Straßen.NRW trotz Verschlankung und Ausgliederung der Autobahnen zu verstärken, stößt bei der Opposition auf Fragen. Mit dem zweiten Direktorenposten solle Straßen.NRW besser für die Umstrukturierung gewappnet sein, verteidigte Landesverkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) am Mittwoch in einer Aktuellen Stunde im Landtag die Pläne für eine Doppelspitze. Der Landesbetrieb stehe vor einem "enormen Transformationsprozess".

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Halbierung der Belegschaft, Autobahnen raus, aber ein zweiter Chefposten: Der Beschluss der schwarz-gelben Landesregierung, die Führung des landeseigenen Betriebs Straßen.NRW trotz Verschlankung und Ausgliederung der Autobahnen zu verstärken, stößt bei der Opposition auf Fragen. Mit dem zweiten Direktorenposten solle Straßen.NRW besser für die Umstrukturierung gewappnet sein, verteidigte Landesverkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) am Mittwoch in einer Aktuellen Stunde im Landtag die Pläne für eine Doppelspitze. Der Landesbetrieb stehe vor einem „enormen Transformationsprozess“.

In NRW gibt es rund 2200 Kilometer Autobahnen und 4500 Kilometer Bundesstraßen. Die Autobahnen des Landes gehen vom Jahr 2021 an in die Verwaltung des Bundes über. Nach früheren Angaben Wüsts wechseln etwa 2500 Mitarbeiter zur neuen Autobahn GmbH des Bundes, rund 3100 bleiben im Landesbetrieb.

Aufgabe des Co-Geschäftsführers wird nach Angaben aus dem Verkehrsministerium vor allem das „strategische Personalwesen“, das heißt die Mitarbeitergewinnung und -bindung sein. Denn der Markt für dringend benötigte Fachkräfte sei durch die private Bauwirtschaft und die geplante neue Autobahngesellschaft des Bundes „heiß umkämpft“. Außerdem werde in anderen Unternehmen besser bezahlt, räumte Wüst ein. „Selbst die Kommunen zahlen besser als wir.“

Für Personalakquise brauche man keinen zusätzlichen Chefposten, sagte hingegen der SPD-Abgeordnete Carsten Löcker. Da künftig mit der Abgabe der Autobahnen auch rund 60 Prozent des Auftragsvolumens wegfalle, stelle sich die Frage, warum ein zweiter Direktor überhaupt gebraucht werde.

„Wir werden die Schlagkraft von Straßen.NRW erhöhen“, versicherte Wüst. Der Landesbetrieb solle seine Umsätze halten, müsse gleichzeitig angesichts der Alterung der Belegschaft aber auch Fachkräfte binden und gewinnen. Der zweite Geschäftsführer solle der bisherigen alleinigen Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek den Rücken frei halten. Sie bleibe außerdem Sprecherin des Direktoriums und habe damit weiterhin eine herausgehobene Position.

Die CDU/FDP-Landesregierung hatte bereits vor einem Jahr per Kabinettsbeschluss den zweiten Direktorenposten im Landesbetrieb geschaffen. Dafür wurde die Stelle eines Abteilungsdirektors aufgewertet, aber noch nicht besetzt. Bei einem Gespräch mit dem Personalrat und Sauerwein-Braksiek habe es seinerzeit laut Protokoll „keine Einwände“ gegen einen zweiten Direktor gegeben, sagte Wüst. Straßen.NRW hatte zuletzt einen Rekordumsatz von rund 1,4 Milliarden Euro erzielt.

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