Referendum der Türken in Deutschland:Folgen einer Fernbeziehung

Lesezeit: 4 min

Zwei Drittel der türkischstämmigen Wähler in Deutschland haben Erdoğan mit zum Sieg verholfen. Einem Mann, der Nazi-Vergleiche nicht scheut. Was, bitte, ist da los?

Von Josef Kelnberger

"Fürchterlich": Wer mit Nein gestimmt hat, kann oft nur noch weinen, wie diese Frau auf einer Wahlparty der Republikanischen Volkspartei (CHP) in Berlin. (Foto: dpa)

Stuttgart - Ruhan Karakul kommt, die Arme vor der Brust verschränkt, an diesem für sie so bitteren Abend auf ihren toten Großvater zu sprechen. Er lebte in Samsun am Schwarzen Meer. Bei ihrem letzten Treffen sagte er über Erdoğan: "Mädchen, dieser Mann ist unersättlich, er wird unser Land in den Abgrund führen." Auf Whatsapp hat sie ein gemeinsames Foto mit dem Opa als Profilbild hochgeladen, Erinnerung an verlorene Wurzeln. Sie werde nicht mehr in die Türkei reisen, sagt Karakul. Sie fühle sich dort nicht mehr sicher.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusReferendum in der Türkei
:Auf Wiedersehen

Wohin schlittert die Türkei nach dem knappen "Ja" für Präsident Erdoğans Präsidialsystem? Die Antwort liegt auf der Straße. Unterwegs in der bevölkerungsreichsten Stadt des Landes.

Von Mike Szymanski

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: