"Querdenker" und DDR-Revolution:"Ein Vorbild, von dem ich Abschied nehmen muss"

Lesezeit: 4 min

Mit flackernden Kerzen laufen Anfang November Unterstützer der "Querdenken"-Bewegung über den Leipziger Innenstadtring und glauben sich in der Tradition der Montagsdemonstrationen im Herbst 1989. (Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP)

Gesine Oltmanns war Teil der friedlichen Revolution in der DDR. Jetzt muss sie erleben, wie Pegida, "Querdenken" und sogar einstige Weggefährten die Ereignisse umdeuten. Das macht sie wütend.

Interview von Antonie Rietzschel, Leipzig

"Für ein off'nes Land mit freien Menschen" - das stand auf dem Plakat, das Gesine Oltmanns gemeinsam mit einer Freundin am 4. September 1989 auf dem Hof der Nikolaikirche in die Höhe hielt. Fortan demonstrierten in Leipzig jeden Montag Menschen gegen die DDR-Diktatur. Nach der Wiedervereinigung betreute Oltmanns in der Gauck-Behörde die Rehabilitierungsverfahren politisch Verfolgter in der DDR. Heute ist die 55-Jährige Vorstandsmitglied in der Stiftung "Friedliche Revolution" in Leipzig und regelmäßig auf Demonstrationen anzutreffen. Zuletzt bei Protesten gegen Corona-Leugner.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusCoronavirus
:Das gibt's doch nicht

Unter den selbsternannten Querdenkern, Corona-Leugnern und Verschwörungsgläubigen sind auffallend viele Ärzte. Über einen Berufsstand, der gerade um seinen guten Ruf fürchten muss.

Von Boris Herrmann und Henrike Roßbach

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: