Die Queen in Irland:Heikler Staatsbesuch in Grün

Demonstrative Freundschaftsgesten, Tausende Polizisten und eine Bombe: Elisabeth II. besucht als erstes britisches Staatsoberhaupt das unabhängige Irland. Viele Einheimische demonstrieren gegen den königlichen Gast.

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Demonstrative Freundschaftsgesten, Tausende Polizisten und eine Bombe: Elisabeth II. besucht als erstes britisches Staatsoberhaupt Irland. Viele Einheimische demonstrieren gegen den königlichen Gast. Am Nachmittag ist die britische Königin Elisabeth II. gemeinsam mit ihrem Mann Philip auf dem Flughafen Baldonnel bei Dublin gelandet. Es ist der erste Besuch eines britischen königlichen Oberhauptes seit der Unabhängigkeit der Republik Irland von Großbritannien im Jahr 1921. Der Norden der Insel ist noch immer eine britische Provinz.

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Irische Army Rangers hatten den Flughafen vor der Ankunft der Queen gesichert. Irisch-republikanische Extremisten hatten mit Bombenanschlägen gedroht. Dem ersten Besuch eines britischen Monarchen wird hoher Symbolgehalt zugeschrieben. Nach Jahrzehnten erbitterter Feindschaft will das Könighaus die mittlerweile entspannteren Beziehungen würdigen.

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Die Queen und Prinz Philip wurden vor dem Präsidentenpalast in Dublin von Irlands Präsidentin Mary McAleese und deren Ehemann begrüßt. Vor der Ankunft hatten Sicherheitskräfte eine Bombe im Gepäckfach eines Busses in der Stadt Maynooth gesprengt. Als Bombenleger werden militante Nationalisten vermutet, die dagegen protestieren, dass Nordirland noch immer zu Großbritannien gehört.

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Auch in Irland werden Kinder mit Blumen und Soldaten mit Gewehren aufgestellt, um hochrangige ausländische Gäste zu begrüßen. Der Sinn dieser alten Tradition ist leicht zu durchschauen: Wir sind wehrfähig, aber nicht aggressiv. Hier überreicht ein achtjähriges Mädchen der Queen den Blumenstrauß und unterhält sich dann mit Elisabeth II. und dem stellvertretenden irischen Premier Eamon Gilmore.

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Viele Iren machen - auch ohne Bomben - deutlich, was sie von dem Besuch der Queen halten. Zum Schutz der Königin sind rund 6000 Polizisten und Soldaten im Einsatz.

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Friedlicher Protest: Mit irischer Fahne und Anti-Elisabeth-Shirt protestiert dieser Ire gegen das Staatsoberhaupt Großbritanniens. Viele Iren sehen die Briten als ehemalige Kolonialherren.

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Beim Osteraufstand gegen die britische Fremdherrschaft 1916 demonstrierten irische Republikaner vor dem Hauptpostamt in Dublin. Heute weht hier die irische Fahne - und Polizisten sichern den Bau während des Queen-Besuches.

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Die schwierige gemeinsame Geschichte beider Länder verlangt nach demonstrativen Gesten der Freundschaft: Elisabeth II. trägt sich im Präsidentenpalast von McAleese ins Besucherbuch ein.

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Zwei Frauen repräsentieren die beiden Staaten auf den britischen Inseln: Mary McAleese und Königin Elisabeth II. Bei dem heiklen Staatsbesuch sind selbst Kleidungsstücke symbolisch aufgeladen. Medien spekulierten, Elisabeth habe bewusst ein Kleid in der Symbolfarbe Irlands gewählt: Sie trug Smaragdgrün.

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Am Amtssitz von Irlands Präsidentin wurde für Elisabeth auch die britische Hymne "God Save The Queen" gespielt.

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"Kein königlicher Besuch" steht auf den Plakaten dieser Demonstranten. Irland gehörte jahrhundertelang zum Vereinigten Königreich, wurde aber seit Anfang der zwanziger Jahre Schritt für Schritt unabhängig. Jahrzehntelang tobten in Nordirland, das weiterhin zu Großbritannien gehört, blutige Kämpfe. Auch heute gibt es in den nordirischen Provinzen immer wieder Auseinandersetzungen zwischen pro-britischen Protestanten und Katholiken, die das Land als Teil der Republik Irland betrachten.

© sueddeutsche.de/Reuters/dpa/mcs/jab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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