Posten für den Finanzminister:Merkel kümmert sich um Steinbrück

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Sollte die SPD die Bundestagswahl verlieren, Finanzminister Steinbrück müsste nicht in die Opposition. Für ihn sucht die Kanzlerin einen internationalen Posten.

Nach einem schwarz-gelbem Wahlsieg will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dem bisherigen SPD-Finanzminister Peer Steinbrück laut Spiegel zu einem attraktiven Posten verhelfen. Falls es nach der Bundestagswahl zu einer christlich-liberalen Koalition komme, werde Merkel "für Steinbrück etwas tun", zitiert das Nachrichtenmagazin einen namentlich nicht genannten führenden Unionspolitiker.

Merkel habe in der Finanzkrise hervorragend mit Steinbrück zusammengearbeitet, sie schätze seine Kompetenz und Verlässlichkeit. Mit diesem positiven Urteil steht sie nicht alleine

Beim Kabinetts-Check von sueddeutsche.de bescheinigten 26 Prozent dem SPD-Politiker eine "Spitzenleistung", weitere 21 Prozent finden seine Bilanz immerhin "ganz gut". Mehr als 9000 User nahmen an der Abstimmung teil. Bei der repräsentativen Umfrage für das Politbarometer landet Steinbrück in der Rangfolge der beliebtesten Politiker auf Platz drei - hinter Wirtschaftsminister Karl Theodor zu Guttenberg (CSU) und der Bundeskanzlerin.

Kein Wunder also, dass Merkel den Politprofi nicht fallen lassen will - vielleicht auch, weil sie ihn nicht in eine ihr kritisch gegenüberstehende Opposition schicken will. Es sei jedoch noch nicht klar, welchen Posten sie für den Sozialdemokraten anpeile, so der Spiegel.

Denkbar wäre, dass Steinbrück das Amt des deutschen EU-Kommissars zugesprochen bekommt. Um die Nachfolge des jetzigen Kommissars Günter Verheugen streiten SPD und Union seit geraumer Zeit. Zwar habe Merkel in der Vergangenheit den Posten für ihre Partei beansprucht. Kommissionspräsident José Manuel Barroso übe aber sanften Druck auf europäische Regierungen aus, darauf zu achten, dass die Kommission nicht zu konservativ besetzt werde.

Alternativ würde Merkel würde Steinbrück gerne an der Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF) sehen, aber die Amtszeit des jetzigen IWF-Chefs Dominique Strauß-Kahn laufe erst 2012 ab.

© sueddeutsche.de/AP/dpa/bavo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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