Politicker:Zahl der Asylbewerber steigt weltweit stark an

Die Zahl der Asylanträge in den Industrieländern ist 2011 um 20 Prozent angestiegen - Grund ist vor allem der Arabische Frühling.

Die Zahl der Asylbewerber in den Industrieländern ist im vergangenen Jahr nach UN-Angaben um 20 Prozent gestiegen. Insgesamt gab es 2011 in 44 Ländern rund 441.300 Asylanträge - das ist der höchste Wert seit 2003. Im Vorjahr waren es lediglich 368.000 Anträge, wie das UN-Flüchtlingskommissariat in Genf mitteilte.

Grund für den hohen Anstieg seien vor allem die Auswirkungen des Arabischen Frühlings, hieß es. Die Zahl der Asylbewerber aus Tunesien stieg den Angaben zufolge von 900 im Jahr 2010 auf 7900 Anträge im Folgejahr. Libyer stellten 2011 insgesamt 3800 Anträge und damit fünf Mal so viele wie im Vorjahr. Daneben gab es 8400 Asylanträge von Menschen aus Syrien, was einem Anstieg um 68 Prozent entspricht. In Folge des blutigen Machtkampfes an der Elfenbeinküste stieg auch die Zahl der Anträge aus dem westafrikanischen Land um 180 Prozent auf 5200 an.

"Die hohe Zahl der Asylanträge zeigt deutlich, dass 2011 ein Jahr großer Schwierigkeiten für sehr viele Menschen war", sagte UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres. Trotz des hohen Anstiegs von Flüchtlingen aus arabischen Ländern kamen die meisten Asylanträge nach UN-Angaben aus Afghanistan (mehr als 35.000). 24.400 Asylanträge kamen aus China, gefolgt vom Irak mit 23.500 Anträgen.

Auf Platz eins der beliebtesten Länder für Einwanderer listete die UNO 2011 weiterhin die USA, wo 74.000 Anträge gestellt wurden, gefolgt von Frankreich mit 51.900 und Deutschland mit 45.700 Anträgen.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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