Politicker:Lettland unterzeichnet Antrag auf Euro-Beitritt

Die lettische Führung hat am Montag den Antrag auf einen Beitritt zu Eurozone auf den Weg gebracht.

Die lettische Führung hat am Montag den Antrag auf einen Beitritt zu Eurozone auf den Weg gebracht. Ministerpräsident Valdis Dombrovskis, Finanzminister Andris Vilks und Zentralbankchef Ilmars Rinkevics unterzeichneten den Antrag während einer Zeremonie in Riga. Die offizielle Einreichung wird nach Angaben der EU-Kommission für Dienstag erwartet.

Regierungschef Dombrovskis wies Befürchtungen zurück, das politische Patt nach der Parlamentswahl in Italien könne den Euro in eine neue Krise stürzen. "Von Zeit zu Zeit gibt es politische Probleme in Euro-Mitgliedstaaten, aber das gehört zum demokratischen Prozess dazu", sagte er. Sein Land lasse sich dadurch nicht vom Ziel des Euro-Beitritts abbringen.

Finanzminister Vilks bezeichnete den Antrag als historisch. "Schnelleres Wirtschaftswachstum ist möglich, wenn Lettland Teil der Eurozone wird", sagte er. Vilks wird den Plänen zufolge am Dienstag EU-Währungskommissar Olli Rehn formal bitten, die Lage in Lettland hinsichtlich eines Euro-Beitritts zu prüfen. Dazu werden in den kommenden Wochen Experten der Kommission in Riga erwartet. Der Bericht solle "im Frühjahr" den europäischen Finanzministern vorgelegt werden, sagte Rehns Sprecher.

Wenn die Minister zustimmen, wird der lettische Antrag den EU-Staats- und Regierungschefs vorgelegt. Als letztes muss auch die Europäische Zentralbank zustimmen. Der Prozess soll nach den Vorstellungen der lettischen Regierung im Sommer abgeschlossen werden. Das Land will die Gemeinschaftswährung zum 1. Januar 2014 einführen. Lettland wäre dann das 18. Euromitglied. Zuletzt war 2011 das benachbarte Estland der Währungsgemeinschaft beigetreten.

© Süddeutsche.de/AFP/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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