SZ-Podcast "Auf den Punkt":Warum das Bundeswehr-Leak so heikel ist

Lesezeit: 1 min

"Auf den Punkt" - der Nachrichtenpodcast der Süddeutschen Zeitung. (Foto: SZ)

Große Blamage für die Bundeswehr, heller Aufruhr in der deutschen Politik. Aber was hilft wirklich gegen die russische Desinformationskampagne?

Von Paul-Anton Krüger und Franziska von Malsen

Am Montag vor zwei Wochen rufen sich vier hochrangige Offiziere der Bundeswehr in einem Call zusammen. Ingo Gerhartz, der ranghöchste Offizier der Luftwaffe, bespricht in teils recht lockerem Plauderton mit den drei anderen allerhand Fragen zu den viel diskutierten Taurus-Marschflugkörpern. Es geht um völkerrechtliche Fragen, aber auch darum, ob man mit den Marschflugkörpern die Kertsch-Brücke zerstören könnte. Das ist die für Russland so wichtige Verbindung zwischen dem eigenen Festland und der annektierten Krim. Und es geht um die inzwischen viel besprochene Frage, wer die Marschflugkörper denn programmieren könnte, wenn es eben nicht deutsche Soldaten vor Ort sein dürfen.

Es wird in dem Gespräch aber auch klar, dass Generalleutnant Gerhartz fest davon ausgeht, dass Kanzler Olaf Scholz seine Haltung ohnehin nicht ändern wird, also dass Deutschland keine Taurus-Marschflugkörper in die Ukraine schicken wird.

Genau zwölf Tage später, am vergangenen Freitag, wird ein Mitschnitt von diesem Gespräch öffentlich. Offenbar hat einer der russischen Geheimdienste mitgelauscht und das Ganze an die Chefredakteurin von Russia Today geschickt, einem direkten Propagandakanal von Wladimir Putin. Und genau so wird das Gespräch der Bundeswehroffiziere dann auch verkauft: Es sei ein Beweis für geplante Kampfhandlungen von Deutschland gegen Russland.

Seit dem Bekanntwerden des Leaks herrscht helle Aufregung, vor allem in Deutschland: in der Regierung, der Opposition und natürlich auch bei der Bundeswehr. Über die Folgen spricht Paul Anton Krüger, SZ-Parlamentskorrepsondent in Berlin.

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Moderation, Redaktion: Franziska von Malsen

Redaktion: Johannes Korsche, Leopold Zaak

Produktion: Imanuel Pedersen

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